Mit „Fluch der Karibik“ wurde 2003 das angestaubte Piratenfilmgenre wieder reanimiert und ordentlich auf Vordermann gebracht. War ich am Anfang selbst noch skeptisch was den Film betraf, änderte sich meine Meinung nachdem ich das Abenteuer gesehen hatte.
Irgendwann im 17. Jahrhundert. Der Pirat Jack Sparrow (Johnny Depp) wollte sich eigentlich nur ein neues Schiff besorgen als er an Port Royale anlegte. Allerdings kam alles anders und nun sitzt er in der Tinte in Form einer Gefängniszelle. Auch der Überfall der Stadt von Captain Barbossas (Geoffrey Rush) Piratenbande verbessert seine Situation nicht. Erst durch einen Handel mit Waffenschmied Will Turner (Orlando Bloom) kann er dem Tode entkommen. Zusammen wollen sie Wills große Liebe Elizabeth Swann (Keira Knightley), die Tochter des britischen Gouverneurs, aus den Fängen Barbossas befreien, ohne zu wissen, dass ein furchtbarer Fluch auf ihnen liegt.
Wer hätte das gedacht, dass der Piratenfilm noch einmal so einen Aufwind bekommt? Ich jedenfalls nicht, schon gar nicht als ich hörte, dass der Film auf einer Attraktion aus einem Disney Vergnügungspark basiert. Jedenfalls habe ich mich getäuscht, denn hier wurde eigentlich alles richtig gemacht.
Jerry Bruckheimer hat zusammen mit Regisseur Gore Verbinski einen tollen Blockbuster gezaubert, der mittlerweile die Grundlage für ein mehr als erfolgreiches Filmfranchise legte.
Mit der Hauptgrund für den überragenden Erfolg ist sicherlich die Leistung Johnny Depps, der hier den leicht tuckigen Piraten Caprain Jack Sparrow mimt. Mit seiner leicht schwulen Art und einer tollen Körpersprache spielt er gegen jedes Klischee und macht allein dadurch die Figur so interessant. Geoffrey Rush spielt da schon klassischer, kann als Bösewicht aber ebenfalls voll überzeugen. Lediglich Orlando Bloom und Frau Knightley bleiben als Hauptcharaktere relativ blass und farblos.
Neben vielen gut choreographierten Actionszenen kommt in „Fluch…“ vor allem der Humor nicht zu kurz. In einer gesunden Mischung aus Slapstick, Situationskomik und gut pointierten Dialogen erwarten den Zuschauer viele gute Lacher, die den Film alleine schon sehenswert machen.
Fast schon selbstverständlich sind die Effekte ebenfalls auf der Höhe der damaligen Zeit. Egal ob Sehschlachten oder Geisterpiraten, die Trickkiste macht es möglich und liefert tolle Illusionen.
Den finalen Schliff zum perfekten Filmerlebnis liefern Komponist Hans Zimmer und Klaus Badelt, die den Film mit einer tollen Score veredelt haben. Lediglich die Tatsache, dass einige Handlungselemente zu spät erklärt werden und dadurch der Zuschauer von der eigentlichen Handlung abgelenkt wird und die manchmal schwindende Logik knabbern hier und da etwas an den Nerven.
Fazit: „Fluch der Karibik“ ist tolles Actionkino mit einem „wieder“ unverbrauchten und frischen Setting. Dank interessanter Charaktere ist der Film trotz seiner Länge ein Schmaus für Auge und Ohr.