Es ist die vierte Runde für den fliegenden Schandbuben, der 2001 erstmalig sein Unwesen trieb und mit seiner grobschlächtigen Art für Suspense und Atmosphäre sorgte. Die vorangegangene Fortsetzung von Erfinder und Regisseur Victor Salva floppte jedoch auf breiter Linie und auch vorliegende Fortsetzung mit Regiewechsel zu Timo Vuorensola („Iron Sky – Wir kommen in Frieden!“) knüpft nicht annähernd an die Qualitäten des Originals an.
Laine und Chase begeben sich nach Jackson in Louisiana, um an der Horror Convention „Horror Hound Festival“ teilzunehmen, welche unter anderem dem Creeper huldigt, welcher hier angeblich alle 23 Jahre sein Unwesen treiben soll. Die beiden ziehen den Hauptgewinn bei einer Tombola, welcher sie mit einem kleinen Produktionsteam in ein marodes Landhaus führt. Hier wartet eine böse Überraschung auf sie…
Die Exposition mit Gastauftritt von Dee Wallace scheint zunächst ein wenig in die bekannte Kerbe zu schlagen, als ein roter Truck aufkreuzt und einem älteren Paar auf der Landstraße eine Heidenangst einjagt. Mit der Einführung des wenig markanten Paares in der Jetztzeit macht sich hingegen Ernüchterung breit, denn statt böser Vorzeichen probiert man im Hotel diverse Cosplay Variationen durch. Auch die Open Air Veranstaltung macht nur bedingt Laune, aber zumindest gibt es hier die teils gelungenen Verkörperungen einiger Horror Ikonen zu entdecken.
Der eigentliche Part startet in dem heruntergekommenen Gemäuer, welches bei Nacht stets helles Tageslicht durch die Fensterverschläge fluten lässt. Die Jagd durch den Creeper gestaltet sich leider recht unspektakulär und aufgrund eines überschaubaren Figurenkreises sind nicht allzu viele Gewalteinlagen mitzunehmen. Meistens ist nur das Resultat zu erblicken und nur einmal schlägt der Wicht etwas expliziter zu, als eine Skalpierung mit dem Verspeisen eines Hirns endet. Die wenigen Effekte sind immerhin weitgehend handgemacht.
Zwar kann sich die Aufmachung des Schurken, - weiter Lodenmantel, großer Hut, lederne Visage und Piranhazähne sehen lassen, doch im Verlauf werden Aufnahmen des Hünen etwas überstrapaziert, wonach die unheimliche Aura merklich einbüßt. Das Fähigkeit des Fliegens scheint der Kreatur ein wenig abhanden gekommen zu sein, denn auch dieser Effekt wird nur ein, zweimal eingesetzt. Krähen, inklusive einer Albinokrähe gibt es hingegen zuhauf, doch die Schwärme, die final zum Einsatz kommen, sind per CGI eher dahingerotzt, gleiches gilt für die Verknüpfung von Greenscreen, der als solcher ein paar schwach gestaltete Hintergründe offenbart.
Vom einstigen Road Movie mit Bestie ist wenig geblieben, denn durch die Verlagerung in eine Bruchbude fühlt sich die Handlung eher wie ein austauschbares Relikt aus den 80ern an, bei dem in Sachen Ausstattung zwar auf Referenzmaterial geachtet wurde, allerdings sehen einige Requisiten doch arg nach Theaterfundus aus.
Hinzu gesellen sich schwache Mimen, ein austauschbarer Score und eine unauffällige Optik, wodurch man diese Ausgabe des Creepers aufgrund ausbleibender Spannung problemlos ignorieren kann.
Knapp
4 von 10