Auf Grund eines fehlgeschlagenen Projekts kommt ein Alien auf die Erde und das hat nicht gerade freundliche Absichten.....
Story:
In einem streng geheimen unterirdischen Labor arbeitet das amerikanische Militär am Projekt Nexus. Hiermit kann man in parallele Dimensionen reisen. Ein ähnliches Projekt wurde vor Jahren vom damaligen Leiter Dr. Ron Shepherd (Jan Michael Vincent) zerstört. Leider läuft bei dem Projekt etwas schief, denn von den drei „Reisenden“ kommt nur einer schwer verletzt zurück. Man holt Shepherd zurück und bittet ihn um Rat. Außerdem werden ein paar Marines engagiert. Aber man hat mehr als nur eine Frau aus der Parallelwelt zurückgeholt. Ein Alien macht den Komplex unsicher....
Allerfeinster X-Tro Trash erwartet einen hier. Der Film mixt einfach alle Zutaten eines billigen Science Fiction Filmes und klaut noch bei den Genrekönigen. Schnell wird ein Projekt vorgestellt, damit man schnell das böse Alien rüberholen kann. Von da an funktioniert der Film nach dem „10 kleine Negerlein“ Prinzip und liefert einen Haufen von Logikpatzern. Hinzu kommt noch ein tödlicher Countdown, damit auch die Megaspannung (rofl) aufkommt. Hört sich an wie ein billiger Groschenroman? So was ähnliches ist es auch....
Musik:
Hier wurde nicht tief in die Innovationstasche gegriffen. Man klaute halt, zugegebenermaßen gekonnt, bei anderen Filmen. Zufälligerweise erinnern viele Tracks im Film an Tracks aus „Das Ding aus einer anderen Welt“ und „Alien“. Für die knallharten Marines bleibt noch militärische Klischeemusik, wie man sie aus „Aliens“ kennt. Alles nur kopiert, dabei bewies man aber Geschmack.
Atmosphäre:
Normalerweise bleiben solche Science Fiction Schundwerke meinem Rekorder fern, aber da ich ihn vor zig Jahren irgendwann mal stellenweise gesehen habe, machte ich eine Ausnahme und wurde positiv überrascht. Der Film ist nämlich so schlecht, dass er schon wieder gut ist.
Tja, wo soll man da nur anfangen? Der Megakomplex, welcher aus zig Dutzend Etagen unter der Erde besteht, ist nicht mehr als ein heruntergekommener Industriekomplex. Man hat wohl in einer alten Fabrik gedreht, anders kann ich mir das schlechte Bild kaum erklären. Von High Tech ist jedenfalls nicht viel zu sehen. Die Computer scheinen in Zeiten von Filmen wie „Abyss“ auch aus der DDR zu stammen. In das Experiment um die Paralleldimensionsreise wird eingeführt, in dem ein Wissenschaftler einem Regierungsbeamten das Projekt erklärt. Dabei werden einem Fachwörter um die Ohren gehauen, dass einem selbige fast abfallen. Einfach nach dem Motto: So kompliziert wie möglich, damit auch keiner fragt.
Um das ganze ins Rollen zu bringen, werden drei Versuchspersonen rübergeschickt (warum auch ein Versuchstier oder eine Sonde vorweg). Die entsprechenden PC Effekte sind ein Witz, für einen Trashfilm aber ansehbar. Es wird nicht lang gefackelt, denn in der anderen Dimension scheint sich ein riesiger Golfball (Was soll das eigentlich sein?) zu bewegen. Das birgt eine gewisse Komik.(Ist Kirby etwa los?)
Da man nicht mehr Herr der Lage ist, werden Marines und Ex-Professor geholt. Während der Doktor mit Brille wie ein verhinderter Einstein aussieht (zum kranklachen) wirken unsere Marines schon eher wie Zivilisten (Turnschuhe im Kampfeinsatz!). Dafür haben sie aber fette Wummen dabei, die sie scheinbar bei den Kollegen von „Aliens“ ausgeliehen haben. Wofür braucht eine Gatling eigentlich einen Laserpointer ? ;-)
Zwischendurch wird zur Verletzten geblendet (Hat man vergessen den Megahalogenscheinwerfer an ihrem Bett auszuschalten?), aus welcher derweil ein Alien aus dem Bauch platzt, (Na, woher kennt man das?) dass nun durch die Luftschächte wandert. Vorzugsweise werden dabei Marines und Blondinen vernascht. Die (Nein, nicht die Blondinen) haben inzwischen ihre Ausrüstung durch ein Tor geschleppt, durch das sie auch mit dem Jeep gekommen wären (Ja, das nenne ich Dramatik) und rüsten sich aus.
Das ganze wird dann mit den typischen Klischees gewürzt, man raucht fette Zigarren und hat vor nichts Angst....
Das Alien scheint ein Abkömmling von Ripleys Lieblingen zu sein, ist aber manchmal 5 Meter groß und wirkt wie ein verhinderter T Rex um einige Sekunden später flink durch Luftschächte zu kriechen. Einfangen kann man das Vieh nicht und töten scheinbar auch nicht. Gut, dass der intelligente Professor noch die rettende Idee hat (Wieso kam da keiner früher drauf?) und das Vieh mit der Wumme des toten Marineanführers wegsplattert. Zwar liegen noch überall die Reste des Viehs rum, aber die biologische Kontaminierung wird trotzdem aufgehoben (cooles Sicherheitssystem). Um den unsympathischen Doktor zu entfernen, der bis Oberkante Unterkiefer voller Aliensamen steckt, beamt man ihn in die andere Dimension. Zurück bleibt das Traumpaar, dass sich noch ein Video zum Thema Fortsetzung anhören muss.
Das ist Trash in Reinkultur. Hier wird blutig und ekelerregend getötet, hier gibt es schlechte Sets und billige Schauspieler. Zumindest das Alien war aber ganz ansehnlich, wenn man es auch immer geschickt vermied es komplett oder länger als ein paar Sekunden zu zeigen. Ich muss dem Film aber eine gewisse Atmosphäre und Spannung zugestehen. Unterhalten kann dieser Müll faszinierender Weise nämlich.
Schauspieler:
Von unterirdisch bis grottenschlecht wird hier alles geboten. Jan-Michael Vincent zeigt einmal mehr, dass er nicht viel mehr kann als Hubschrauber zu fliegen. Auf den Rest möchte ich nicht weiter eingehen. Für Akte X Fans gibt es aber ein Wiedersehen mit einer geliebten oder gehassten Figur.
Besonders die Vorzeigemarines wurden armselig gespielt, denn alles was man von den Typen erwartet fehlt. Wo bleiben die megaharten Sprüche und dicken Muskeln? Nüschts... Schade, dass die leckeren Frauen glich am Anfang verspeist werden. Aber man kann ja nicht alles haben...
Fazit:
Die Inszenierung ist billig, es hagelt Logikpatzer und von Schauspielern zu reden grenzt an einer Lüge. Dennoch klaut der Film geschickt bei seinen Vorbildern und kann im Gegensatz zu den beiden viel schlechteren X-Tro bedrohliche Atmosphäre erzeugen. Neues bietet der Film nicht, dennoch macht der Film Spaß. Ganz gemäß dem Motto: So schlecht, dass er schon wieder gut ist....