Review

"Godsend" ist ein weiterer Vertreter der derzeit sehr beliebten und kommerziell erfolgreichen Mysteryschocker nach dem bewährten Strickmuster eines "The Ring" oder "Sixth Sense".
Nick Hamms Genrebeitrag fügt dem weitestgehend recht ausgereizten Grundgerüst eine weitere, thematisch interessante Variation hinzu, welche den brisanten Aspekt des Klonens als Basis für stimmigen Grusel verwendet. Auch wenn das faszinierende, kontrovers diskutierte Thema dem Film leider erwartungsgemäß nur als innovativer Aufhänger dient, so stellt "Godsend" doch einen der hochqualitativeren Gruselschocker der letzten Jahre dar. Optisch erstklassig inszeniert, mit einem stets stimmig Score unterlegt und mit atmosphärischen Gruselpassagen besetzt kann "Godsend" auch den anspruchsvolleren, genreerfahrenen Zuschauer durchaus überzeugen. Neben den gelungenen Spannungsmomenten sorgen zudem die tragischen, familiären Elemente des Filmes für eine dichte Atmosphäre, die wie ein allgegenwärtiger, beklemmend-düsterer und trostloser Nebelschleier über den Geschehnissen liegt. Schade, daß seitens des Drehbuches nicht ein wenig mehr über den vordergründigen Tellerrand des Clones geschaut wurde, eine tiefergehende, kritischere Einbeziehung des Aspektes hätte zweifelsohne für ein noch ausgeglicheneres Filmerlebnis gesorgt. Für einen reinen Gruselfilm bleibt das Gebotene jedoch absolut ausreichend und teilweise gar richtig angsteinflössend.
Einen guten Anteil am Gelingen haben die passend gecasteten Darsteller, die sich sehr überzeugend in ihre Charakterrollen fügen. Insbesondere "Adam" wurde in seinem gleichermaßen harmlosen wie hintergründig teuflischen Auftreten hervorragend getroffen. Auch Greg Kinnear und Rebecca Romijn-Stamos spielen ihre Elternrollen glaubhaft und angenehm emotional. Der größte Name im Cast, Robert De Niro, hat hingegen nur eine Nebenrolle, weswegen seine Qualitäten nicht ganz so sehr zum Tragen kommen als man es normalerweise gewohnt ist.

Auch wenn "Godsend" letzten Endes "nur" ein weiterer, auf Hochglanz polierter, durchweg spannender Gruselstreifen ist, so besitzt er durch seine Geschichte doch genügend Potential, um sich von der Masse naturgemäß immer ähnlich ablaufender Schocker ein wenig abzuheben. Daß der Film auf plakative Gewalt verzichtet dürfte klar sein, hier steht subtiler, schleichender Schauer auf dem Speiseplan, für den ich mir vielleicht noch ein resoluteres Ende und tiefergehende Erklärungen für das unheimliche Geschehen gewünscht hätte.

Meine Empfehlung hat der rundum gelungene Film jedenfalls, der nur ganz knapp an den 8 Punkten scheitert...

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