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1997: Die Astronauten Billy und Max führen an Bord der Raumstation "Florida Arklab" Experimente mit einer neuartigen Mikrowellen-Technologie durch, mit der sich das Wetter auf dem Planten beeinflussen lässt. Zu spät dämmert es den beiden, dass durch die Bestrahlung bestimmter Nahost-Gebiete eine von der UNO nicht autorisierte Militär-Operation der Amerikaner in Saudi-Arabien vertuscht werden soll... und dass die Ablösung, die den reibungslosen Ablauf des Vorhabens garantieren soll, schon mit dem nächsten Space Shuttle unterwegs zur "Florida Arklab" ist. Zur Vorbereitung auf Roland Emmerichs demnächst anstehenden "Moonfall" lohnt es sich eventuell, hier die letzte noch ausstehende Lücke innerhalb seiner Filmografie zu stopfen und endlich einen Blick auf sein '84er-Debüt "Das Arche Noah Prinzip" zu werfen, der dann auch direkt mal zwei Dinge klar macht... erstens, dass der gute Roland schon in frühen Tagen in Richtung publikumswirksamer Genre- und Mainstream-Streifen amerikanischen Zuschnitts geschielt und die hierzulande sonst so üblichen, schweren Dramen und Autorenfilm-Stoffe links liegen gelassen hat, und zweitens halt, dass das mit dem gescheiten Erzählen einer Geschichte damals schon gehapert hat. Zwar wird hier nicht gekleckert, sondern geklotzt, was Ausstattung und Material anbelangt (andere Film-Studenten haben ihre Abschlussfilme für 20.000 DM gedreht, Emmerich hat hier angeblich aber direkt mal 'ne knappe Million verballert), was in einem durchaus ansehnlichen Set-Design mit überzeugenden Kulissen resultiert sowie in gut gelungenen Miniatur-Effekten der besagten Raumstation, die verständlicherweise immer wieder liebevoll ins Bild gerückt werden, aber genauso aufwendig wie das Ganze geraten ist, so langweilig kommt es auch daher. Atmosphärisch fällt Emmerich hier nichts weiter ein, als ein paar kurz zuvor erfolgreich gelaufene Sci-Fi-Vorbilder zu zitieren, so dass man sich da fast schon in der bundesdeutschen Variante von "Alien" oder "Outland" wähnt, aber schwerer wiegt da eigentlich noch, dass "Das Arche Noah Prinzip" seinen dünnen Plot, der eventuell noch für einen Kurzfilm getaugt hätte, mit bedeutungslosen Füllsel-Szenen und breit ausgewalzten F/X-Shots fast schon mit Gewalt auf abendfüllende Länge prügelt. Also fast genau so, wie bei Emmerichs späteren Katastrophenfilmen und Disaster-Porn-Epen. Lediglich das echt zynische Ende, bei dem dem Zuschauer das an sich obligatorische Happy End verwehrt wird, ist man so von Emmerich nicht gewohnt... diese letzte Kante hat er sich dann aber schnell auch noch weggefeilt...

4/10

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