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April Burns (Katie Holmes) lebt mit ihrem Freund Bobby (Derek Luke) in einem mehrstöckigen, heruntergekommenen Haus an der Lower East Side. Weit weg von der Familie, mit der April seit Jahren zerstritten ist, weil sie denkt, dass April nichts aus ihrem Leben gemacht hat, lebend, versucht sie wieder an die Familie ranzukommen, indem sie sie an Thanksgiving zum Essen einlädt. Alles soll perfekt werden, doch dann streikt der Ofen. Wie also soll man nun den Truthahn servierbereit bekommen? April macht sich deshalb im Haus auf, um einen funktionierenden Ofen zu finden und trifft dabei auf eine Menge verrückter und komischer, zugleich aber witziger und sympathischer Nachbarn, während die Familie, Aprils Eltern, Geschwister und ihre Großmutter, unterwegs ist und dabei ordentlich in Streit gerät.
Das war's dann auch schon mit der Story, die einfacher und nichtssagender eigentlich kaum sein könnte. Es wird immer hin- und hergeblendet zwischen April, die in den Essensvorbereitungen steckt und sich dann bei Bemerken des nichtfunktionierenden Ofens auf eine Reise durch's Haus macht, der Familie, die während der langen Fahrt immer mehr in eine Lästerei über April verfällt und Aprils Freund Bobby, der sich für die Familie extra schick machen und einen Anzug besorgen will, jedoch soll seine Reise ein anderes Ende finden.
Wer auf bitterbösen, schwarzen Humor steht, wird hier große Freude haben. Aprils Mutter Joy man könnte fast sagen hasst ihre Tochter, die Schwester ist eifersüchtig und jedes minimal-gute Wort, das über April verloren wird, wird von ihr gleich zunichte gemacht, der Bruder hält sich wie der Vater mehr auf der Pro-April-Seite und versucht den Rest der Familie davon zu überzeugen, dass das Essen so schlimm schon nicht werden kann. Die Großmutter ist senil und hat April schon fast aus dem Gedächtnis gestrichen.
Patricia Clarkson liefert hier die beste Darstellerleistung ab. Als zynische, böse Mutter kann man sie (als Katie Homes-Fan wie ich einer bin) selbst auch nur hassen, dennoch spielt sie unglaublich überzeugend, inklusive trister, monotoner Mimik. Gleichzeitig bringt sie die meisten makaberen, schwarzhumorigen Lacher mit sich. Dennoch spiel auch Katie Holmes in einer ihrer größten Rollen sehr gut. Ihre Verzweiflung steht ihr größtenteils ins Gesicht geschrieben und sie kann einem nur leid tun, wenn der Nachbar mal eben ihren Truthahn zerlegt oder keine Lust hat, ein totes Tier "in seinen Ofen zu lassen".
Kommen wir aber zu den negativen Punkten. Die Story an sich ist praktisch kaum vorhanden, wenn man auch während der Autofahrt der Eltern einen kleinen Schimmer von Familientragik und damit verbundene Drama-/Tragikomödienelemente findet. Doch bleiben die alle zu unausgearbeitet, was dann durch das Ende vollkommen versaut wurde. Ich versuche es mit möglichst wenig Spoilern: Als April auf die Straße geht, hätte Schluss sein müssen. Denn mit den folgenden 5 Minuten wird der Film fast komplett auf den Kopf gestellt und alles vorherige löst sich fast vollständig in Wohlgefallen auf. Schade...
Man bekommt aber einen sehr lustigen (wenn man den Humor teilt) und klasse gespielten Film vorgesetzt, den sich Katie Holmes-Fans auf gar keinen Fall entgehen lassen sollten und alle anderen auch nicht. Die Story ist zwar kaum vorhanden und das Ende passt nicht wirklich zum vorherigen Teil des Films, doch darüber sollte man mal hinwegsehen können. Und da er nur knapp über 70 Minuten geht, verliert man, selbst wenn er einem nicht gefällt, nicht unbedingt viel Zeit!

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