Das ist er also, der Skandalfilm des Jahres... Und wie es leider so oft bei übergehypten Werken der Fall ist, bleibt am Ende nichts als heiße Luft übrig. Viel Lärm um Nichts! "Die Passion Christi" soll die letzten 12 Stunden im Leben Jesus darlegen, seine Leiden, seine Passion. Doch anstatt ein aufrüttelndes, ergreifendes filmisches Mahnmal abzuliefern konnte Mel Gibson, dieses Mal als Regisseur, wohl seinen inneren Sicko nicht überwinden, und produzierte eine unglaubwürdig rohe und brutale Schlachtplatte. Als ob der Australier vorher zuviele Filme wie "Men behind the Sun" oder "Das Wiegenlied vom Todschlag" gesehen hatte, so nach dem Motto: "Jetzt dreh ich auch mal einen richtig knallharten Streifen, der schockiert, provoziert und das Publikum bei den Eingeweiden packt".
Leider ging die Rechnung nicht auf: So drastisch die Gewalt in "Die Passion Christi" auch dargestellt ist (z. B. ein zehnminütige Auspeitschszene, bei der Jesus am Ende Haut und Fleisch in Fetzen vom Leibe hängen), so kalt lässt er einen am letztendlich doch. Der Film berüht emotional einfach nicht. Es ist, als ob das Gezeigte wie hinter einer Glasscheibe passiert, hinter die der Zuschauer keinen Zugang hat. Kurzum: Die Gewalt ist exzessiv, aber nicht effektiv!
Mit viel gutem Willen könnte man nun hineininterpretieren, dass all die Leiden im irdischen Leben der Menschen nichts zu dem sind, was Jesus in seinen letzten zwölf Stunden durchmachen musste. Wie gesagt, diese These ist aus den Fingern gesaugt, eher fraglich, ob´s tatsächlich auch so gemeint war...
Im Schulaufsatz würde man sagen: Thema verfehlt! Das ist auch letztendlich alles, was mir zu diesem pseudo-ambitionierten Ammenmärchen einfällt... Als reines Splatter- und Sado-Happening aber vorzüglich!