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Selten hat ein Film, noch vor dem Kinostart, solch heftige Diskussionen und Kritiken ausgelöst wie Mel Gibsons neustes Werk. Antisemitisch und unaushaltbar brutal soll Gibson die letzten 12 Stunden von Jesus von Nazareth inszeniert haben. Doch ist Gibsons Werk wirklich so schlimm? Dafür gibt es definitiv nur eine Antwort: Dies muss JEDER Zuschauer für sich entscheiden. Für mich persönlich war es aber, wiedererwarten, einer der packendsten und schockierendsten Filme der letzten Jahre.

Erz-Katholik Mel Gibson erfüllte sich mit "Die Passion Christi" einen Herzenswunsch. Er verfilmte die letzten Kapitel der Jesus-Geschichte und griff dabei zu einer der kontroversesten Bibel-Interpretationen. Schon in den Evangelien werden die letzten Stunden Jesu unheimlich Brutal und unmenschlich grausam beschrieben. Gibson verfilmte diese Stellen der Bibel Detail getreu und hielt sich dabei sehr eng an die bekannte Literaturvorlage. Mit viel Aufwand und noch mehr Sorgfalt stellte er eine schockierende und tief unter die Haut gehende Kino-Geschichte auf die Beine.

Vor allem die unheimlichen Gräueltaten, die Jesu durch seine Peiniger erleiden muss sind unheimlich packend inszeniert. Dabei präsentiert Gibson die Gewalt so abstoßend realistisch, dass man eigentlich nur noch mitleiden kann. Ob man es wirklich so weit treiben muss wie hier, kann man sicher nie so ganz beantworten. Denn so hart das Gezeigte auch ist, wenn die Geschichten um Jesu wirklich stimmen (das muss der eigene Glaube entscheiden!), so wird sein wirklicher Leidensgang kaum harmloser ausgefallen sein, als wie im Film.

Um die 126 Minuten Laufzeit auch bis zum Ende durchhalten zu können und das Geschehene zu begreifen (wenn man das überhaupt kann) wird der Streifen immer wieder von Rückblenden unterbrochen, in denen man unter anderem das letzte Abendmahl und weitere wegweisende Stellen aus der Jesus-Geschichte zu sehen bekommt. Diese Unterbrechungen sind dabei an die richtigen Stellen eingebracht worden und lassen eine kurze Verschnaufpause zu, bevor die nächsten schrecklichen Eindrücke auf einen zukommen!

Noch einen Pluspunkt kann der Film durch seine aramäisch-hebräisch-lateinische Sprache erringen. Unheimlich mutig von Gibson den Film nicht in Englisch zu drehen. Dadurch wirkt der Film noch realistischer, als eh schon!
Zudem sind die Kostüme, die Kulissen und die Film-Musik aller erster Güte!

Nun müssen aber auch noch die Darsteller erwähnt werden. Ein hochrangiges, exzellentes Team aus hochbegabten Darstellern hat Gibson hier zusammengebracht, die ihre Arbeit allesamt perfekt machen. Vor allem Jesus-Darsteller Jim Caviezel stellt den Gottes-Sohn mit schier unglaublicher Perfektion dar. Glaubwürdig und traurig realistisch stellt er den leidenden Jesu da, wie man es wohl kaum für möglich gehalten hätte. Eine Oscar-Nomminierung dürfte er schon fast in der Tasche haben. Denn so eine gute Darstellung gab es in letzter Zeit selten zu sehen!

Fazit: "Die Passion Christi" ist ein Film bei dem wirklich jeder selbst entscheiden muss, was er davon hält und keiner sollte für seine Meinung madig gemacht werden! Für mich ist "The Passion of Christ" ein unglaublich aufwühlender, schockierender und dabei trotzdem unheimlich gut gemachter Bibel-Film, der das Leiden Jesu auf eine brutale, realistische Art und Weise zeigt, die besser und glaubwürdiger kaum machbar ist. Ob man sowas wirklich zeigen muss und ob Mel mit dem Film die Leute wirklich wieder näher an die Kirche bringt, ist sicher diskutierbar. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Gibson seinen Traum perfekt und mit viel Sorgfalt wahr werden ließ!

Wertung: 9/10

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