Ich mag Mel Gibson.
Ich freue mich,wenn er auf der Leinwand auftaucht und sein Meisterwerk „Braveheart“macht auch nach dem 10ten Ansehen noch Spaß.Und dann kam“Die Passion Christi“…
Kontrovers ohne Ende.Diskussionen ohne Ende.Presserummel ohne Ende.
Die letzten 12 Stunden im Leben Jesu,akribisch erzählt und mit Grausamkeiten vollgepackt,damit der Zuschauer genauso leidet wie einst der Sohn Gottes.
Inwieweit das Ganze authentisch ist,vermag ich als wenig bibelfester Nicht-Christ nicht beurteilen.Aber es erweckt(nicht zuletzt aufgrund der Originalsprachen)den Eindruck.
Abgesehen vom diskussionswürdigen Inhalt kann man über die schauspielerische Leistung von James Caviezel nur staunen,der Jesus mit all seinen Leiden sehr glaubhaft verkörpert.Der Score,der hauptsächlich von John Debney stammt,passt sich der grundlegend düsteren Stimmung an und die Kulissen,Kostüme und Requisiten wurden sauber in Szene gesetzt.
Makabererweise muß man auch über die Splattereffekte ein Wort verlieren,denn an diesen gibt es handwerklich nichts auszusetzen.
Dennoch muß man sich die Frage stellen,ob ein Film über Jesus auf diese Art und Weise seine Berechtigung hat.Mußte diese Form von Gewaltdarstellung in all seinen Einzelheiten und Zeitlupen wirklich sein ?
Hat es für mich nach Betrachten des Streifens die Person Jesu näher gebracht?
Leider muß ich die Frage mit Nein beantworten.Ich kann mir nun vorstellen,wie er gelitten hat,aber dadurch weiß ich immer noch nicht wirklich,welcher Charakter hinter dieser Person stand.
Wenn Mel Gibson mit diesem Film erreichen wollte,daß ich als Zuschauer mitleide,hat er das in jeder Hinsicht erreicht.
Wenn er mir damit das Christentum und den Glauben daran näher bringen wollte,hat er leider versagt.
3 von 10 Punkten