In den letzten zwölf Stunden seines Lebens erfährt Jesus (James Caviezel) Verrat aus dem Kreis seiner Jünger sowie Folter und Demütigung von Feindeshand, aber auch Gefolgschaft und Treue seiner Anhängerschaft.
Mel Gibsons akribische Nacherzählung beliebter Bibelstellen versucht sich mit bombastischen, teilweise ins Komische kippenden Gesten an der Wiederentdeckung verloren geglaubter Ehrfurchtgefühle vor einem Erlöser von übermenschlicher Größe. Die vorab verbreitete Kunde, der Film bebildere den Kreuzgang Jesu mit nie gesehener Brutalität, erweist sich erwartungsgemäß als hochstaplerische Skandalkampagne, die durch die zwar endlos ausgewalzten, aber gestreng komponierten, kühl-distanzierten Eindrücke in keiner Weise gerechtfertigt wird. Umso fragwürdiger ist dafür die unterliegende religiöse Durchhalteparole, die Jesus weniger als gütigen Menschenfreund zeichnet, der auch seinen Peinigern vergibt, sondern eher als unbezwingbaren Sandsack, der einstecken und wieder aufstehen kann wie kein Zweiter. Auch wenn der Film letztlich nicht durch innere Qualitäten interessieren kann, bleibt er zumindest als überschäumender Akt christpatriotischen Sendungseifers ein beispielloses zeitgeistliches Phänomen.