Zwei Jahre nach “Twins” wagte Arnold Schwarzenegger erneut einen Ausflug ins Comedy-Fach, wieder unter der Regie von Genreveteran Ivan Reitman. In “Kindergarten Cop” parodiert er seinen Ruf als unverwüstliche “steirische Eiche”, was bei hartgesottenen Fans weniger gut ankam, in Wahrheit jedoch eine der gelungenen Komödien mit Arnie darstellt.
Dass der Film trotz des Titels nichts für Kinder ist, stellen bereits die Anfangsminuten klar, in denen es gleich die erste Leiche gibt und Schwarzenegger mit Sonnenbrille und unrasiert herrlich selbstironisch rüberkommt. Dennoch fehlt dem Film zu Beginn etwas die Puste, da die Story recht altbacken wirkt und echte Lacher rar gesät sind. Mit Eintreffen Arnies im Kindergarten gibt es dann allerdings kein Halten mehr: Der Actionstar gewinnt zwar gegen Killermaschinen und Aliens, ist aber gegen kleine Hosenscheißer zunächst hoffnungslos verloren und schafft erst nach einer Eingewöhnungsphase, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen. Mit dem Motto “Wir machen aus Pudding Muskeln!” bringt er den Rackern Zucht und Ordnung bei und schafft es nebenher, der Lösung des Kriminalfalls Stück für Stück näher zu kommen. Bei all der Situationskomik mit den Kleinen verliert der Film nie den eigenen Plot aus den Augen, denn schließlich will Detektiv John Kimble noch die Frau finden, die von ihrem, mit Drogen dealendem Ex-Mann, mit drei Millionen Dollar und Sohn im Gepäck abgehauen ist. Aufgrund eines etwas halbgaren Ausflugs ins Romantische ist leider viel zu früh klar, um wen es sich dabei handelt, weshalb Kimble in einem bleihaltigen, aber etwas enttäuschenden Finale noch einmal vollen Körpereinsatz zeigen muss, um ein Happyend heraufzubeschwören.
Trotz Vorhersehbarkeit und etwas biederer Inszenierung ist “Kindergarten Cop” schon ein zitatwürdiger Klassiker im deutschen Fernsehen geworden (“Jungs haben einen... und Mädchen eine...”), den man sich als Kind wie als junger Erwachsener gleichsam ansehen kann. Wer Arnies Action-Streifen kennt, hat übrigens den doppelten Spaß, weil der sich hier nicht die Bohne ernst nimmt und sein Image zum ersten Mal überhaupt in seiner Karriere auf die Schippe nimmt, was viel besser klappt als Jahre später in “Last Action Hero”.