5
2LDK hätte theoretisch das Zeug dazu gehabt, ein intensiver Nervenkrieg auf engstem Raum mit 2 sich gegenseitig massakrierenden Furien werden zu können. Stattdessen ist das Kammerspiel für japanische Verhältnisse relativ zahm geraten und schöpft nur einen Bruchteil seines Potentials aus. Zunächst hält sich der obskure Thriller mit trivialen Streitigkeiten (z.B. um die Benutzung eines Shampoos) auf. Eine nachvollziehbare Vorstufe des Konflikts, die aber höchstens WG-erfahrene Zuschauer amüsieren dürfte. Als der kleine Psychokrieg mit den vielen Sticheleien und bösen Gedanken schließlich und viel zu plötzlich in einer körperlichen Auseinandersetzung ausartet, droht das ungewöhnliche Filmprojekt fortan andauernd zur Farce zu verkommen. Interessant sind allenfalls einige angedeutete Aussagen über erbarmungslose Zielstrebigkeit, Konkurrenzdenken und Missgunst in der heutigen japanischen Gesellschaft.
9
Ein Film der mich wirklich überzeugt hat! Die Story ist denkbar einfach: 2 Frauen, die zusammen in einer Wohnung wohnen bewerben sich beide auf eine Rolle als Schauspielerin. Aber natürlich kann nur eine die Rolle kriegen. Der komplette Film (er geht ja nur 70min) spielt in der kleinen Wohnung. Es spielen auch nur die 2 Frauen im Film mit. Trotzdem wird er nie langweilig. Im Gegenteil: Der Film fängt ruhig an und steigert sich von Minute zu Minute bis zum Schowdown. Das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Deshalb: 9/10.
8
Die Japaner sind unberechenbar. Wie kann ein Film gut sein, wenn er lediglich zwei Protagonisten hat (zwei Frauen) und nur in einer Wohnung spielt (2LDK heißen Luxusappartements in Japan)? Gut, "Cube" war ähnlich beschränkt und ist meisterhaft - aber hier ist es noch mehr beschränkt. Und ähnlich wie bei „Cube“ – der Vergleich bezieht sich nur auf die Beschränkung des Sets – funktioniert es wunderbar! Der Film ist urkomisch, traurig, brutal, schnell, stylish und nach 70min schon vorbei. Ein gelungener Mix.