Zwei junge Schauspielerinnen bekämpfen sich bis auf's Blut um eine Rolle.
Story:
Ein Mafiathriller soll gedreht werden, Für die Hauptrolle haben sich zwei junge Schauspielerinnen beworben - Lana und Nozomi. Lana kommt aus Tokyo und hat schon immer von allem nur das Beste gehabt. Nozomi dagegen kommt vom Land und wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich mal in einem größeren Film mitzuspielen. Vom Produzenten haben die beiden eine Wohnung erhalten, die sich sich bis zur Bekanntgabe der Siegerin teilen sollen. Doch keine gönnt der anderen den Sieg und so werden aus kleinen Sticheleien schnell richtige Streitereien, nur um dann in handfeste Schlägereien überzugehen...
Alleine für die Idee an sich verdient der Film schon mal locker 5 Punkte. Eine gewöhnliche Story, die sehr unverbraucht daherkommt. Das Ganze ist zudem noch mit einer Menge guter Gags und Einfälle garniert, so dass "Duel Project" zu einem mehr als kurzweiligen Filmvergnügen wird. Entsprechend der minimalistischen Story fällt auch die Laufzeit aus, die nur knapp über eine Stunde beträgt. Das genügt aber auch voll und ganz, sonst hätte man die zusätzliche Laufzeit nur mit unnötigen Dialogen füllen müssen.
Die sind im Übrigen - trotz der etwas amateurhaften deutschen Synchro - mehr als gelungen. Vorne rum schön freundlich, aber die Gedanken der beiden sind meist das genaue Gegenteil vom dem, was sie zur jeweils anderen sagen. Einfach genial, dabei zuzusehen und zuzuhören. Vor allem am Anfang folgt ein Lacher auf den Nächsten.
Etwas später wird dann schon ein etwas ruppigerer Ton angeschlagen, nachdem sich über diverse Kleinigkeiten aufgeregt wurde, wie z.B. unerlaubtes Benutzen von Shampoos und dergleichen. Das Fass zum Überlaufen bringt schließlich Lana's Bemerkung, auch schon mit dem Freund von Nozomi geschlafen zu haben. Schlampe bleib bei deinen Leisten, kann man da nur sagen...
Im letzten Drittel des Films fliegen dann buchstäblich die Fetzen. Jetzt hält sich keine der beiden mehr zurück. Da wird das Zimmer mit Ketchup umdekoriert, fliegen Pokale durch den Raum und auch eine Kettensäge - die ja zum Standardreportoire einer jeden Wohnung gehört - kommt zum Einsatz. Selbst vor dem Einsatz von Seis und Katanas schreckt man nicht zurück. Schlussendlich stehen sie sich dann mit Eispickeln gegenüber und... aber ich will nicht zu viel verraten.
Beide Schauspielerinnen machen ihre Sache so gut, dass man glatt vergessen könnte, einen Film zu sehen. Das kommt aber nur in der japanischen Originalversion so richtig zur Geltung. Die deutsche Synchro hört sich zumindest stellenweise etwas arg gekünstelt an. Daher würde ich empfehlen, den Originalton mit Untertiteln zu schauen, dann macht der Film am meisten Spaß.
Etwas unverständlich ist dagegen die Freigabe ab 18, denn blutig ist der Film - abgesehen vom Finale - kaum. Aber diese Bewertungskritierien können wohl nur die Leute von der FSK verstehen.
Fazit: Ein genialer, kleiner Film, der einfach Spaß macht. Ein gewöhnliches Thema, dass auf ungewöhnliche Weise präsentiert wird. Ohne den zweiten Film dieses Projektes gesehen zu haben, steht der Sieger für mich schon fest. Nach den Beschreibungen soll der sowieso eher langatmig sein. Beide Daumen nach oben für den Mut, diesen absolut nicht mainstreamkompatiblen Film zu drehen.
9 von 10 Punkten (deutsche Version)
10 von 10 Punkten (Originalversion)