Review

Die ehemalige Tänzerin Eva ist seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt. Als ihre Freundin Sophie ihr einen antiken Adventskalender aus Holz schenkt, merkt sie schnell, dass es damit etwas Besonderes auf sich hat: Hinter jedem einzelnen Türchen steckt eine kleine Überraschung, die in ihrem Leben eine Veränderung verursacht. Anfangs zum Guten, doch nach und nach auch immer mehr zum Schlechten. Während sich um sie herum furchtbare Ereignisse häufen, muss Eva sich entscheiden: Ist ihre Hoffnung, mit Hilfe des Kalenders wieder laufen zu können, den hohen Preis an blutigen Opfern wert, den der Kalender im Gegenzug fordert?

Hierbei handelt es sich um eine belgisch-französische Co-Produktion, bei der ich mir aber fast sicher bin, dass sie in Amerika noch ein Remake bekommt, denn dazu hat der Streifen zu viel Potenzial und die Amerikaner klauen so einen Stoff gerne.

Juhu, es gibt sie noch. Horrorstreifen mit einer Story, die noch nicht durchgenudelt ist bis zum Erbrechen. Im Gegenteil, ich kann mich nicht erinnern, dass diese Geschichte so oder so ähnlich schon einmal zu sehen war. Oder habe ich das verpasst? Man kann mich gerne korrigieren (softcell2003@aol.com).

Wenn ich allerdings in einer Review (schaue mir gerne mal andere Meinungen an) dass der Film doch sehr unlogisch sei, kann ich nur den Kopf schütteln, In manchen Filmen sieht man anscheinend drüber hinweg, denn ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass es logisch ist, wenn Michael Myers, nachdem er 27 mal erschossen, 21 mal erstochen und 4 mal verbrannt ist, immer noch durch die Gegend stapft, oder?

Diesen Punkt blendete ich hier ganz aus und bekam einen wirklich unterhaltsamen Streifen geboten, der in einmal 90 Minuten mehr gute Iden hat, als 10 amerikanische Horrorfilme zusammen. Alleine die Nummer mit dem Spiegel ist herausragend. Ebenso das offene Ende welches viel Raum zur Spekulation bietet.

Eins hätten die Herrschaften aus Übersee aber anderes gemacht – in dem Film fließt vergleichsweise wenig Blut. Bei dieser Ausgangslage wäre im Land der unbegrenzten Möglichkeiten die rote Flüssigkeit literweise eingesetzt worden, was sich hier aber auch irgendwie anbietet. Diese Produktion geht jedoch etwas subtiler vor.

Inmitten dieser interessanten Geschichte sehen wir, eine mir völlig unbekannte, aber hervorragend aufspielende Dame namens Eugénie Derouand die eine fulminante Leistung abliefert, denn sie muss die meiste Zeit eine Behinderte spielen und auch ihre Gemütszustände sind eindringlich dargestellt. Noch dazu ist Madame nicht mit Hässlichkeit gestraft worden, was dem männlichen Zuschauer natürlich auch zusagt.

Aber auch ohne diesen Umstand bekommt man hier einen (natürlich nicht logischen) aber sehr spannenden Horrorstreifen geboten, der so manche Überraschung bietet. Den Typ im Rock hätte ich nicht unbedingt gebraucht - ich hätte statt dessen Einsatz ein paar Sachen anders gelöst als Regisseur, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Eine klassische 8 Punkte Bewertung, die allerdings aufgrund der wirklich originellen und wendungsreichen Geschichte noch einen dazu gebe...

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