New York im Jahre 2022. Die Menschen in der völlig übervölkerten Stadt drohen im Unrat zu ersticken oder sind fast am Verhungern. Sie bekommen jedoch von der Regierung das neuartige, künstlich hergestellte Soylent Green als Nahrung. Der Cop Thorn, der einen Mord an einem Manager des Soylent-Konzerns untersuchen muß, kommt bei seinen Ermittlungen dahinter, daß diese neue Nahrung aus Menschenfleisch besteht, einem Stoff, der en masse zur Verfügung steht.
„Jahr 2022…die überleben wollen“ ist großartiges Science-Fiction-Kino fast ohne jegliches Effekte-Spektakel. Im Gewand einer negativen Utopie wird hier die bereits im Entstehungsjahr brennende Thematik der Überbevölkerung und der Zerstörung unserer Umwelt abgehandelt. Daß das Ganze kinogerecht in eine Actionstory mit Gruseleinschlag verpackt ist, ist aus kommerzieller Sicht durchaus verständlich. Das düstere Ausmalen einer erschreckenden Zukunftsvision ist dem versierten Hollywoodveteranen Richard Fleischer bestens gelungen. In zum Teil morbiden Farben wird dem Zuschauer eine Gesellschafts-Kannibalismus-Variante untergejubelt, die auch heute noch in ihrer Konsequenz überraschend und schockierend ist. Das bittere Ende des Films unterstreicht nur die Tatsache, daß hier mehr als nur oberflächliche Unterhaltung geboten wird. Wer einmal intelligente Science-Fiction mit einem Schuß mentaler Gänsehaut erleben möchte, der ist mit „Jahr 2022…die überleben wollen“ bestens bedient. Die alte Videofassung ist cropped, die neue Kaufcassette unter dem Titel „Soylent Green“ ist letterboxed (2,2:1). Mit Charlton Heston, Leigh Taylor-Young, Edward G.Robinson, Chuck Connors u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin