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Im Kielwasser der beiden Genrekönige „Jagd auf Roter Oktober“ und „Crimson Tide“ schwimmen unzählige, zweitklassige Actionthriller, die sich oft nicht nur deren Ideen, sondern oft auch deren Bildmaterial zu Nutze machen. Nu Images neuster Beitrag zu diesem Subgenre nennt sich „Submarines“ und krankt wie die meisten seiner verwandten Vertreter vor allem an einer hanebüchenen Story. Immerhin ließ man mit David Douglas einen in dieser Hinsicht nicht vorbestraften, noch recht unerfahrenen Mann auf dem Regiestuhl Platz nehmen, der sich nicht nur eine kleine Nebenrolle gönnt, sondern auch von Effekten weitestgehend Ahnung hat.

Der Beginn, noch außerhalb des U-Bootes ist auch recht ordentlich geraten, obwohl man als Zuschauer ins eiskalte Wasser geworfen wird. Man befindet sich, zusammen mit der Seals in Tschetschenien (Wo auch sonst?), um einem antiamerikanisch eingestellten Bösewicht (Wen auch sonst?) Saures zu geben. Da man nur zu dritt ist und Khan (so des Unholds Name) nicht völlig hohl ist, laufen sie in eine Falle, aus der nur ein Mann entkommt. Auch wenn dieser Aufhänger nur in einem losen Zusammenhang mit dem Rest des Films steht, besitzt er noch die besten Szenen, denn das Ergebnis ist durchaus ansehbares, typisches Geballer und Gekloppe auf gewohntem Nu-Image-Niveau und hat mit den explosiven Überraschungen eine nette Idee zu verzeichnen. Leider geht es danach aber stark bergab..

Auf einer Übung rammt der duselige Captain Ramsey (Jim Davidson) mit seinem hypermodernen U-Boot ein russisches, so dass ihm sogleich ein J.A.G.-Offizierin auf den Hals gehetzt wird, die ihm erklärt, dass er sein Boot nur über Wasser nach Hause lenken soll, wo derweil sein Karriereende eingeleitet wird. Parallel dazu kapert der Bösewicht Khan (inzwischen bekannt aus dem Anfangsszenario, wird in einem Zug mit Osama bin Laden, Saddam Hussein, etc genannt) ein U-Boot der Russen mit Nuklearsprengköpfen und torpediert ein paar Ölfrachter, um dann Kurs auf die USA zu nehmen. Man kann sich vorstellen, auf wen er bald treffen wird, oder?

Immerhin hat Douglas einen größtenteils, passabel spielendes Ensemble versammelt, dass nicht ganz so dümmlich, wie bei anderen Nu Image Filmen, vor der Kamera hin- und herläuft. Die Außenaufnahmen sind zwar zum natürlich Teil geklaut, oft genug wird aber auch Mut zu eigenen 3 D Modellen bewiesen, die sich als ausnahmslos ansehbar erweisen. Auch die Sets sehen weit detailreicher und realistischer, als in so manch andere Genreniete aus.

Jedoch hat „Submarines“ ein großes Problem und das sind die üblichen Klischees, so wie die Spannung. Es nervt einfach, wenn „Verlorene“ sich nach bösem Torpedoeinschlag nicht um ihr baldiges Ende sorgen, sondern fröhlich einen letzten Torpedo ins Rohr schieben, um dann hopps zu gehen. Zwischen den Duellen vergeht zu viel Zeit, in der hohle Dialoge zum Besten gegeben werden und ein Seal mächtig posen darf. Dieser rettet im Übrigen später die gesamte Besatzung, in dem er mit seinem Mini-U-Boot das größere Pendant, nachdem Steuerung wie Antrieb ausgefallen sind, vor einer tödlichen Tiefe rettet(Physiker werden sich freuen….), Nebenbei begleicht er eine persönliche Rechnung mit Khan, der seine Hirnrissigkeit derweil auf dem anderen Boot mit seinem Camcorder filmt, um später was für die Familie zu haben…

Hier und da gibt es dann aber auch mal wieder die eine oder spannende Szene, in der man in letzter Sekunde einem Torpedo ausweicht oder dieser Achtern explodiert. Leider machen aber wüste Ideen, wie der Einsatz eines Tomahawks unter Wasser (Torpedos sind aus, nehmen wir halt die….) und die entscheidende Rettung per Kugelschreiber (!!!) nebst obligatorischem Heldentod (Was schreib ich? Einer?) viel wieder kaputt.

Keine Frage, für ein B-Movie ist „Submarines“ sehr ordentlich gefilmt, aber die vielen Klischees gehen, auch aufgrund ihrer Häufigkeit, gehörig auf den Wecker. Hinzu kommen einige Längen im ersten Drittel, in denen man getrost die Vorspultaste betätigen könnte, um den stupiden Dialogen zu entgehen.

Fazit:
„Submarines“ ist dank der sauberen Inszenierung ansehbarer, als so manch anderer U-Boot-Thriller der Marke „Schlecht von den Genrekönigen geklaut“ und hat bessere Schauspieler, als die meisten Nu Image Schinken. Die hanebüchenen Aktionen, besonders zum Ende hin, lassen den Film jedoch arg lächerlich erscheinen. Gibt wesentlich Schlimmeres auf dem Gebiet, auch wenn man nie Angst hat, dass die USA in Gefahr sein könnte.

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