In der Zukunft ist die Ozonschicht soweit zerstört, dass bereits wenige Stunden im prallen Sonnenschein zu schweren Sonnenbränden, Hautkrebs und dergleichen führen... worunter natürlich auch die Vegetation des Planeten enorm leidet. Der Teenager Andreas zieht nun mit seinen Eltern, dem Öko-Wissenschaftler-Pärchen Clarissa und Hank, in eine kleines Städtchen, wo diese ihre Arbeit fortsetzen und nach einer Lösung des Umwelt-Problems forschen. Andreas selbst hat allerdings ganz andere Sorgen, denn der legt sich prompt mit den örtlichen Highschool-Rowdies an, und auch sein Sport-Coach hat ihn auf dem Kieker, weil er sich in dessen hübsche Tochter Deborah verguckt hat. Im neuen Zuhause geht’s derweil drunter und drüber, denn aufgrund eines Labor-Unfalls macht Papa Hank einen Evolutions-Sprung von mehreren Millionen Jahren durch und geistert fortan als lebendiger Mikroben-Schwarm durch das traute Heim, welches schon bald dem reinsten Dschungel gleicht... Zwanzig Jahre nach seinem "Massaker in Klasse 13", der ja schon bereits ein zwiespältiges Mittelding aus verschiedenen Genres gewesen ist, hat Regisseur und Drehbuchautor René Daalder für seinen "Es lebt!" wiederum einen ziemlich merkwürdigen Stoff aufgetan, der sich kaum in irgendeine Schublade packen lässt. Im Endergebnis rumgekommen ist dabei ein völlig abgefahrener Öko-Thriller, der in seinem Mischmasch aus Post-Apokalypse- und Teeniefilm-Versatzstücken und einem Hauch "Das Ding aus dem Sumpf"-Flair absäuft und sicherlich zu den bislang absurdesten Trash-Movies überhaupt zählt. "Es lebt!" ist zwar, das muss man ihm lassen, inhaltlich mal was völlig anderes, kann in der vorliegenden Form als sinn- und verstandbefreiter B-Film aber keinesfalls überzeugen, auch, weil das sichtlich geringe Budget die Anlegung der kruden Geschichte als bombastisches F/X-Spektakel nicht trägt. Die an und für sich recht niedliche Idee des lebendigen Hauses wurde nämlich in der technischen Umsetzung nicht gerade hochklassig gelöst, die nur allzu deutlich als solche auszumachenden Set-Bauten sehen da doch enorm nach Pappmaché aus. Gelungener sind da schon die Latex-Props, die man um des lieben Ekels willen mit ein paar Hektolitern Schleim zugeklatscht hat, damit die Chose auch so richtig schön matschig daherkommt. Wenn die Kammerjäger zum Schluss der Hütte mit Pestiziden und Bakterien-Fallen zu Leibe rücken, werden glatt ob des ganzen wissenschaftlichen Equipments Erinnerungen an den zweiten Teil von "Ghostbusters" wachgerufen, bei dem es gegen Ende ja auch recht glitschig zur Sache ging. Schade nur, dass René Daalder inmitten dieser herzallerliebsten Rotz- und Schlabber-Orgie permanent nach einer Message schielt, was die Vermutung nahe legt, dass er diesen Stuss tatsächlich ernst genommen hat. Nun ja, vielleicht hätte er seinen Darstellern nicht solche konstant peinlichen Dialoge ins Skript schreiben und die vordergründige Öko-Botschaft dieses verkappten Hippie-Streifens etwas besser verpacken sollen, das Abdriften ins Prätentiöse schadet dem Ganzen nämlich nur noch zusätzlich. Ihm ist allerdings nicht mehr gelungen als ein stures Aneinanderreihen von Szenen, die per se nichts miteinander zu tun haben, so dass der sich irgendwann abzeichnende Showdown eher eine Frage der noch verbleibenden Laufzeit als der eigentlichen Handlung ist. Wie dann das breitgewalzte Alltags-Gedöns, das ausschweifend die Highschool-Problemchen des Protagonisten beschreibt und ebenso gut aus irgendeinem Teenie-Filmchen stammen könnte, ins Gesamtbild passen soll, erschließt sich mir nicht wirklich, denn die Chose erscheint dadurch irgendwie nur noch uneinheitlicher. Fazit: "Es lebt!", aber der Film ist leider (hirn)tot.
3/10