„Jersey Girl“ ist eine kleine, aber feine romantische Komödie von Kevin Smith, der normalerweise eher auf zynischere Filme, wie „Dogma“, „Clerks“ oder „Jay und Silent schlagen zurück“ abonniert ist.
Der Film bietet herrlich skurrile Charaktere, tolle Schauspieler, sarkastische Sprüche und eine wirklich eigenartige, aber süße Romanze.
Man darf sich hier klarerweise keine wahnsinnig innovative und mit Überraschungen und Pointen gespickte Geschichte erwarten (aber gerade das macht den Film auch so sympathisch), denn Jersey Girl ist ein typischer Wohlfühlfilm.
Man sieht ihn sich an, amüsiert sich und schaltet den DVD-Player, mit einem Lächeln am ganzen Gesicht, ab.
Natürlich ist die Story, um einen Topmanager, der nach dem Verlust seiner Frau und der Beleidigung eines Klienten und einer Meute Journalisten (herrlich sarkastische Persiflage auf Journalisten und die Manager der Stars), in eine Kleinstadt ziehen muss und den ganzen Film über nichts lieber will, als zurück in die große Stadt, sich am Ende aber, als die lang ersehnte 2. Chance zum Greifen nah ist, für seine Familie entscheidet, nicht neu.
Aber sie wird von Kevin Smith so sympathisch und mit so viel Starpower in Szene gesetzt, dass es das reinste Vergnügen ist zu zusehen.
Wie bei Smith üblich geben sich nämlich diverse Hollywoodstars die Klinke in die Hand.
Ben Affleck (alias Ollie Trinke) spielt mit solch einer Intensität, den gebrochenen Mann, dass es eine Freude ist. (Und ja ich finde fast alle seine Filme genial.)
Liv Tyler überzeugt als etwas durchgeknallte (sexsüchtige) Videothekarin, die Ollie den Kopf verdreht.
Jason Biggs („American Pie“) als Ollies bester Freund, Georg Carlin als sein schrulliger Vater und Jennifer Lopez als seine Frau Gertrud (was für ein Name) runden das Hauptensemble ab.
Matt Damon und Jason Lee haben ihre obligatorischen Gastauftritte und auch Will Smith beehrt seinen Namensvetter mit einem wahnsinnig selbstironischen Cameo.
Alle Darsteller sind ideal besetzt und agieren herrlich entspannt, in dieser lockeren Komödie um den Verlust eines geliebten Menschen und wie man lernt mit diesem Verlust umzugehen.
Nur so als Randnotiz: „Jersey Girl“ ist einer der wenigen Filme in denen mich die Kinderdarsteller nicht ganz so genervt haben wie sonst immer.
Wie bei „Krieg der Welten“ um nur ein Beispiel zu nennen.
Die Filmmusik, geht ins Ohr, passt zu jeder Szene wie die Faust aufs Auge und unterstreicht Smiths Faible für Details
Die Dialoge sind ironisch überspitzt und mit Seitenhieben auf Hollywood, die Musikindustrie und deren Stars gespickt.
Und das einzige wirkliche Manko ist, dass Jay und Silent Bob keinen Gastautritt haben.
Fazit:
Nicht zu unterschätzende romantische Komödie von einem der zynischsten Regisseure Amerikas, die mit einem tollen Score, super Darstellern, ihrem Charme und einem richtig angenehmen Ende bezaubern kann.