iHaveCNit: The Sadness (2022) – Robert Jabbaz – Capelight Pictures
Deutscher Kinostart: 03.02.2022
gesehen am 03.02.2022 in SAMSUNG ONYX LED
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 21 – 21:25 Uhr
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, den aktuell gut diskutierten „The Sadness“ im Kino anzusehen. Robert Jabbaz´ Film, der ein paar Anläufe gebraucht hat, der Indizierung zu entgehen bekommt nun auf der großen Leinwand seine Kinoauswertung – ungeschnitten. Sollte ich mich am Ende des Jahres für einen Preis entscheiden, welcher Film in diesem Kinojahr am brutalsten und blutrünstigen gewesen ist - „The Sadness“ hätte diesen Preis locker in der Tasche.
Für Jim und Kat sollte es ein ganz normaler Tag in Taiwans Hauptstadt Taipeh werden. Doch aktuell herrscht eine Pandemie im Land und das Alvin-Virus scheint neu mutiert zu sein. Während er seinen freien Tag genießt und Kat zur Arbeit bringt werden sie Zeuge eines Zwischenfalls, bei dem aus harmlosen Menschen blutdürstige Bestien werden, die jegliche Hemmungen fallen lassen, was körperliche und sexuelle Gewalt angeht. Voneinander getrennt müssen Sie um ihr Überleben kämpfen und den jeweils anderen inmitten des Gemetzels finden.
Ja es wird blutig, ja es wird gewalttätig, ja es wird durchaus auch sehr unangenehm in „The Sadness“, der mir durchaus gut gefallen hat. Die dargestellten Gewaltexzesse im Film sind schon extrem, aber Robert Jabbaz scheint es zu verstehen, dass sich Gewalt durchaus auch in unseren eigenen Gedanken und der Vorstellungskraft manifestieren kann, womit er durchaus auch den ein oder anderen Gewaltexzess in unserem Kopf stattfinden lässt statt ihn direkt auf dem Tablett zu servieren. Vieles was passieren könnte, wird in einer solchen Situation auch passieren. Inmitten einer Pandemie erinnern teilweise eingebettete Kommentare an einige Situationen, die bei uns auch teilweise abgespielt haben. Neben einem minimalistischen Kommentar des Films über unsere aktuelle weltweite Situation bettet er auch einen Kommentar über die Verrohung der Gewalt in unserer Gesellschaft ein. Auch wenn es sich hier um keinen Zombiefilm handelt habe ich mich bei einem Teil der Handlung doch etwas an den koreanischen Zeichentrickfilm „Seoul Station“ erinnert. Gerade sowohl Jim als auch Kat als Beobachter inmitten dieses Szenarios bieten mit ihrer wenn auch sehr minimalistischen Geschichte den roten Faden innerhalb des gesamten gezeichneten Szenarios, so dass dann leider doch Abzüge in der B-Note notwendig sind, weil er auch nicht alles an Möglichkeiten ausschöpft und in sich nicht ganz konsequent ist.
„The Sadness“ – My First Look – 7/10 Punkte.