Review

Too soon?

Ein neues Virus grassiert in Taiwan. Die Infizierten verwandeln sich in wenigen Sekunden in triebgesteuerte, gewalttätige, blutdürstige und perverse Monster.

Das haben wir in den 70er-Jahren schon in George A. Romeros THE CRAZIES und David Cronenbergs SHIVERS gesehen. Damals waren die Amokläufe unbescholtener Bürger der Aufhänger für gesellschaftskritische Botschaften, für Militär- und Regierungskritik, Metaphern für gesprengte bürgerliche Repressionen. Hier dient das Massaker lediglich als Showreel für die Makeup-Crew.

THE SADNESS ist krass und brutal um seiner selbst Willen und nutzt die Pandemie als willkommenen Hintergrund für seine pubertären Gewalt- und Vergewaltigungsfantasien. Ein Exploitationfilm par excellence – und das ist nicht als Kompliment gemeint.

Natürlich wird hier Terror verbreitet, bis man auf der Leinwand gar nichts mehr erkennt vor lauter blutig-schwarzen Leibern. Doch es berührt einen kein bisschen. Zumindest nicht, wenn man bereits ein paar Filme dieser Art gesehen hat. Zudem ist der Film kaum spannend und es stellen sich schnell Ermüdungserscheinungen ein ob der hirnlosen Schlachterei.

Auch das Schicksal der beiden Liebenden lässt einen in diesem Umfeld herzlich kalt, die Welt ist ohnehin der Verdammnis anheimgegeben, wozu also noch mitfiebern.

Man kann das zynisch finden oder das Blutbad abfeiern, ganz nach Gusto. Ich bin jedenfalls zu alt für diesen Scheiß.

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