Kein schöner Tag für den Bankdirektor…03.05.2022
Worum geht es?
Es soll ein Tag wie jeder andere werden. Bankdirektor Sung-Gyu will seine beiden Kinder zur Schule bringen, man verabschiedet sich von der guten, besorgten Mutter, steigt ein und fährt los. Da klingelt das Funktelefon, am anderen Ende ein Mann, der eine hohe Geldsumme fordert, ansonsten würde das Auto explodiere, es sei eine Bombe unter dem Fahrersitz. Nun ist guter Rat teuer, zumal die Polizei nicht kontaktiert werden darf, und auch aussteigen kann man nicht, denn dann geht die Bombe hoch. Und so folgen wir Sung-Gyu bei seinem Versuch, zum einen seine Kinder und sich zu retten, zum anderen herauszufinden, warum er erpreßt wird.
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Ja, der Film bringt sein Thema auf den Punkt.
Warum?
Die besten Thriller sind die mit einem einfachen Setting., das hat uns Alfred Hitchcock beigebracht. Gut ist es obendrein, wenn nicht viel Zeit mit einer Rahmenhandlung vergeudet wird, sondern man rasch mitten ins Geschehen einsteigt. So ist es hier – verabschieden, einsteigen, losfahren, Problem ist da. Eine ähnliche Situation wie hier kennen wir aus dem Klassiker Speed, doch dort setzte man mehr auf Action, hier ist abgesehen von einer rasant gefilmten Verfolgungsjagd wenig davon an Bord. Dafür ist man nahe beim immer verzweifelter werdenden Bankdirektor, der aber rasch erkennt, daß man sich zusammenreißen muß. Leider kommt es nach einer famosen ersten Filmstunde zu einem Bruch, der dem Film einen Gutteil seiner Spannung nimmt. Danach arbeitet man auf ein versöhnliches Ende hin, muß dabei eine sich dumm verhaltende Tochter ertragen und wohnt der moralischen Läuterung des Bankdirektors bei. Schade, denn mit der Rasanz ist es dadurch dahin, und so bleibt ein gut gespielter, handwerklich sauber inszenierter Thriller für einen netten Abend nach hartem Arbeitstag übrig. Kurz in der Laufzeit, nicht viel Beigeschwätz, aber leider nicht konsequent zu Ende geführt, somit 7/10.