Review
von Leimbacher-Mario
Störkanalarbeiten
„Broadcast Signal Intrusion“ spielt Ende der 90er und lässt einen trauernden Witwer in einen (auf wahren Begebenheiten beruhenden) Kaninchenbau steigen - aus gruseligen TV-Kaperungen, Trauerbewältigung und einem (auch heute erstaunlich passenden) Zeitgeist aus Verschwörung wie Zerstörung…
Die Mysterien der gekaperten TV-Signale aus den 80ern und 90ern sind schon faszinierend und mir fast zu creepy und weird um da genauer nachzuforschen. Da reicht mir oberflächliches Halbwissen und eben solche Thriller wie dieser hier. Ausgerüstet mit einem improvisiert-schönen Jazz- und Industrial-Score, einem sympathischen Hauptdarsteller und vielen offenen Fragen, Wegen und Gedächtnislücken, erinnert das gleichermaßen an „The Ring“, „Berberian Sound Studio“ (ohne ein Giallo zu sein!) sowie 70er-Jahre Paranoiakino a la „Blow Up“ oder „The Conversation“. Wäre das Ende nicht derart vage, könnte mich die Sogwirkung vollkommen in seinen Bann ziehen. So reicht’s bei „Broadcast Signal Intrusion“ für ein interessiertes, faszinierteres, stylisches, final aber doch etwas frustriertes „Gut“.
Fazit: ein Loch ohne Boden, Fernsehen mit Verstörung, Trauerbewältigung gone wrong. „Broadcast Signal Intrusion“ ist ein teilweise klasse Paranoiathriller mit Sogwirkung. Leider verläuft diese durch das sehr halbgare Ende etwas im feinen Jazzsand.