Review
von Leimbacher-Mario
Tiefkühltruhe des lebenden Gemüses
Wie einst im spanischen Zombieklassiker „Let Sleeping Corpses Lie“ aka „Das Leichenhaus der lebenden Toten“ werden auch in „Brain Freeze“ die Menschen scheinbar durch ein mutierendes Pestizid zu blutlüsternen Untoten. Samt grünen Augen und leicht gemüsiger Ausstrahlung. Zwischen Smoothie und „The Last of Us“. Nur anders als der spanische Geheimtipp des Genres ist dieser kanadische Mumpitz eher völlig zu vernachlässigen. Nie schmerzhaft oder dilettantisch. Aber ziemlich überflüssig und lahm meiner Meinung nach. Und durch seinen unsympathischen Millennial Big Brother gibt’s nochmal mindestens einen halben Minuspunkt…
Böse gesagt: eher Brain Fart als Brain Freeze. Anders kann ich diesen planlosen Ellenbogenhieb gegen Reich, Regierend und Rechts kaum beschreiben. Trotz vielleicht lobenswerter Ziele. Die Umsetzung und alles andere ist allerdings arg holprig und nichtssagend. Quebecs Insel ist kein allzu sexy Spielort. Die egoistische bis ätzende Hauptfigur hat eine solch süße Babyschwester nicht verdient. Es splattert viel zu zaghaft und mild. Alles bleibt zahnlos und blutleer. Und das nicht nur, wenn man kurz vorher „The Sadness“ gesehen hat. „Brain Freeze“ kann bei mir weder landen noch punkten. Ein sehr austauschbarer Zombieslacker. Auf Eis und jetzt schon dem Abstellgleis.
Fazit: milder Pandemie- und Zombiehorror ohne Anspruch. Kanadische Stangenware in grün und ungefährlich. Alles andere als bissig oder allzu gesund.