Der junge Kevin ist zusammen mit seiner Schwester Brittney und deren Verlobten Tony unterwegs zu einem pittoresk an einem See gelegenen Ferien-Resort, um seinen Eltern einen Besuch abzustatten... und muss kurz nach der Ankunft an der Blockhütte sehr zu seinem Entetzen feststellen, dass diese sowie ihre sämtlichen Nachbarn einem offenbar psychisch derangierten Typen zum Opfer gefallen sind, der dort mit seinem Gewehr ein wahres Massaker veranstaltet hat. Der Geisteskranke faselt da zunächst noch etwas von irgendwelchen Dämonen daher, nimmt anschließend Handys und Autoschlüssel an sich und macht sich aus dem Staub. Weitab vom Schuss so an Ort und Stelle festgesetzt ist guter Rat teuer, zumal es bald schon dunkel wird und auch ein Versuch Tonys scheitert, in der Nacht zu Fuß Hilfe zu holen. Kurz darauf taucht der selbsternannte Dämonenjäger wieder auf, den man allerdings dieses Mal überwältigen und im Keller einsperren kann. Als irgendwann dann auch noch eine verstörte Frau auftaucht, die behauptet, das stattgefundene Blutbad überlebt zu haben, aber auch eine Geschichte erzählt, deren Details vorne und hinten nicht zusammenpassen, und auch Tony sich seit seiner Rückkehr aus dem Wald zunehmend merkwürdig verhält, kommt Kevin so allmählich der Gedanke, dass an den Dämonen-Storys durchaus was dran sein könnte... Der hierzulande etwas zu plakativ umbetitelte "Demon Lake" (der Originaltitel "Blood Conscious" ist passender) kommt als in vermeintlich gängigen Bahnen verlaufendes Genre-Filmchen, das wie so viele vor ihm mal wieder in irgendeinem Wald spielt und ein wenig den Hütten-Horror eines "Tanz der Teufel" repetiert, zunächst ein wenig altbacken und unscheinbar daher, allerdings hat er es durchaus verdient, dass man einen genaueren Blick auf ihn wirft, denn Regisseur und Drehbuchautor Timothy Covell hat für seinen Streifen eine durchaus taugliche Prämisse aufgetan, die sich innerhalb eines beschränkten Produktions-Rahmens auch problemlos hat umsetzen lassen. Der übliche, krasse Dämonen-Horror voller Hui-Buh-Momente und Spezial-Effekte steht hier nicht auf der Agenda, stattdessen ringt man dem Sujet an sich eine eher subtile Varriante ab, die ihre Spannung primär aus einem im Lauf der Handlung zunehmend geschickt erzeugten Gefühl der Paranoia und eben dem Umstand zieht, dass man sich auch als Zuschauer gleichsam den Figuren im Film nie so wirklich sicher sein kann, was hier eigentlich gespielt wird... und demnach auch die eigenen Sympathien hier quasi fast schon im Minutentakt wechseln, weil die Angelegenheit mit jeder Wendung neu bewertet werden muss. Das ist im Endeffekt wesentlich reizvoller, als wenn wieder mal nur freigiebig mit dem Kunstblut in der Gegend rumgespritzt worden wäre, zumal die schmale Laufzeit von gerade mal 80 Minuten auch kurzweilig und ohne irgendwelche Durchhänger rumgebracht wird, wobei man allenfalls einige auffällige inszenatorische Kabinettstückchen à la Sam Raimi ein wenig vermisst. Ziemlich geerdet kommt "Demon Lake" also zu aller Überraschung daher und legt den Fokus hauptsächlich auf das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere, was einen aber - auch dank der passablen Akteure - durchaus bei der Stange hält. So möchte man Covells Film also beinahe schon als kleinen Geheimtipp anpreisen, dessen unkonkretes Ende einen übrigens auch bewusst hübsch vor den Kopf stößt, was man im Nachhinein aber nur als allzu passend empfindet...
6/10