Hawaii: Nachdem er seinem Vorarbeiter eins mit dem Baseball-Schläger übergezogen hat, verliert der kleine Gauner Jack seinen Baustellen-Job, doch glücklicherweise stellt ihn der örtliche Richter Walter Crewes kurz darauf bereits als Hausmeister in seiner Ferien-Resort-Anlage ein. Dort trifft er auf Nancy, die Geliebte des reichen Unternehmers Ray Ritchie, die ihn prompt bezirzt und so einspannt, um ihren Lover um 200.000 Dollar an Mafia-Schmiergeldern zu erleichtern, die dieser in seinem Safe gebunkert hat. Natürlich tummeln sich noch weitere zwielichtige Charaktere auf der Insel und auch beim Versuch, den besagten Plan sauber in die Tat umzusetzen, läuft so einiges schief. Bis ihm irgendwann ein Licht aufgeht, dass (nicht nur) Nancy falsch spielt und er geleimt werden soll, steckt Jack bereits bis über beide Ohren im Schlamassel... Hauptdarstellerin Sara Foster ist ein unfassbar attraktiver Traum in Blond und trägt den ganzen Film über zudem nur extrem luftige Klamotten und Bikinis, was bei einem gewissen (männlichen) Teil der Zuschauerschaft bereits ausreichen dürfte, um "Hawaii Crime Story" vorbehaltslos weiterzuempfehlen... alle anderen dürften sich dann allerdings doch die Frage stellen, wie es sein kann, dass ein Film, der zudem mit Leuten wie Owen Wilson, Morgan Freeman, Charlie Sheen und Gary Sinise durchweg namhaft besetzt ist, hierzulande - nachdem er in den USA hart gefloppt ist - offenbar nichtmal einen Kino-Start spendiert bekommen hatte und zwischenzeitlich auch fast gänzlich in Vergessenheit geraten ist. Hinterher sieht man dann allerdings klarer, denn auch wenn es sich bei "Hawaii Crime Story" um eine Elmore Leonard-Adaption handelt (deren literarische Vorlage "The Big Bounce" übrigens bereits 1969 schon einmal mit Ryan O'Neal verfilmt wurde) und er sich darum zwischen "52 Pick-Up", "Schnappt Shorty", "Jackie Brown" und "Out of Sight" in recht guter Gesellschaft befindet, so dürfte er doch unter den genannten Streifen keinesfalls einen der vorderen Plätze einnehmen. In ihrer Anlegung als lockere Thriller-Komödie kommt die Chose nämlich recht fahrig daher und lässt den für solche Caper-Geschichten eigentlich notwendigen Drive in der Erzählung fast gänzlich vermissen, wobei man als Zuschauer zudem immer wieder das Gefühl hat, dass da im Bestreben, den Streifen auf verdauliche anderthalb Stunden Laufzeit runterzustutzen, so einige Momente, die die Handlung ein wenig nachvollziehbarer gemacht hätten, wohl auf dem Boden des Schneide-Raums gelandet sind... oder vielleicht hat sich Drehbuchautor Sebastian Gutierrez auch einfach nur bei dem Versuch verhoben, den typischen Ton der Leonard'schen Vorlage verlustfrei in sein Skript hinüberzuretten, wer weiß? Dass Regisseur George Armitage, den man nach "Miami Blues" und "Ein Mann - Ein Mord" eigentlich als gute Wahl für so einen humorigen Genre-Beitrag empfunden hat, hier inszenatorisch so daneben haut und keinen vernünftigen Erzähl-Rhythmus zustande bekommt, lässt zudem tief blicken und deutet angesichts des Umstandes, dass er das Projekt in der Post hingeschmissen und seitdem auch keinen weiteren Film mehr gemacht hat, auf arge Produktions-Querelen hin. Der prominente Cast reißt das Ruder dann auch nicht rum, denn die Darsteller spielen durch die Bank derart relaxed auf, dass man auf den Gedanken kommen könnte, ihr primäres Anliegen während des Drehs wäre es gewesen, sich ein paar hübsche Tage auf Hawaii zu machen... nun ja, wer kann's ihnen verübeln? Das Einzige, was an dem insgesamt leider nicht besonders witzigen und zudem noch recht langweiligen "Hawaii Crime Story" wirklich überzeugt, sind tatsächlich seine optischen Schauwerte: Zum einen die wirklich paradiesische Insel-Kulisse, in der man den Streifen runtergekurbelt hat und die allemal 'ne passende Urlaubs-Stimmung verbreitet... und zum anderen halt Sara Foster im Bikini. Aber wie gesagt, es gibt bestimmt Leute, denen das ausreicht...
5/10