Ruhige, dennoch sehenswerte Geschichte…09.01.2023
Der Rahmen
Tom ist Rentner, seine Frau Mary, mit der er sein ganzes Leben lang verheiratet war, gestorben. Tom wohnt in Schottland, ganz im Norden, und hat seiner Frau ein Versprechen gegeben – er werde sie zurück nach Land’s End bringen. Und so tut ein Mann, was ein Mann tun muß, er nimmt den Bus ( dank kostenlosem Rentnerticket ) und macht sich auf den Weg. Die Reise ist sauber durchgeplant, es gilt, genau den Weg zu nehmen, der das Paar dereinst vom Süden nach Norden geführt hat – und bei einigen der damaligen Stationen ebenfalls Halt zu machen. So ganz klappt das alles nicht, aber immer dann, wenn es brenzlig wird, sind hilfreiche Menschen da, die eine Lücke schließen – oder mal ein Bett bereitstellen. Im Laufe der Reise erfahren wir, daß es auch um Tom nicht zum Besten steht, und wir sehen wahren Gründe für seine Reise.
Gucken oder nicht?
Viel passiert nicht, aber sehenswert ist der Film allemal.
Warum?
Hier haben wir keinen rüstigen Rentner, der nach dem Tod seiner Frau mal so richtig aufdrehen will, wie beispielsweise DeNiro in Dirty Grandpa. Wir sehen stattdessen den hervorragend spielenden Timothy Spall, dessen Gesicht bestens in der Lage ist, die vielen Empfindungen des Reisenden sichtbar werden zu lassen. Natürlich geht es hier langsam voran, aber dennoch ist der Film nicht zäh, am Ende dann einfach nur traurig, und so ist man, wie so oft, froh, sich an die Liebste schmiegen zu können und zu wissen, daß man wahrscheinlich noch ein paar Jährchen gemeinsam hat. Die Landschaftsaufnahmen Schottlands sind prima, der alte Mann wird von der Story zu keinem Zeitpunkt lächerlich gemacht, und so folgt man ihm gerne auf seiner Reise, wissend, daß es in Summe kein gutes Ende geben kann.
Die Note
Anrührend, das ist das passende Wort für diesen Film. Gut gespielt, gut inszeniert, einfach eine ruhige Geschichte über einen Jedermann, der einen letzten Job erledigen muß ( das kennt man so auch bei den Herren Auftragsmörder ), man muß am Ende weinen, 8/10.