Sympathisches Geisterbahn-Kino der 80er
Der junge Schriftsteller und Vietnam-Veteran Roger Cobb (William Katt in dem wohl bekanntesten Film seiner Karriere) quartiert sich im viktorianischen Anwesen seiner jüngst verstorbenen Tante ein, in dem sein kleiner Sohn ein Jahr zuvor auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Das Verfassen seiner Vietnam-Biographie soll helfen, die bösen Geister in seinem Inneren zu besiegen. Leider sind böse Geister im "House" aber ganz real...
Obwohl "House" eindeutig eine Horrorkomödie ist, müssen Roger Cobb und der/die Zuschauer(in) einige arge Schreckmomente aushalten, wenn etwa unvermutet auftauchende Geister mit dämonisch grinsenden Fratzen, wie sie besser auch in "Tanz der Teufel" nicht geboten wurden, dem Hauptprotagonisten das Leben zur Hölle machen. Die Gefahr lauert praktisch hinter jeder staubigen Ecke - und der Film setzt, trotz seiner dezent überzeichneten Protagonisten und der immer wieder eingestreuten humorigen Sequenzen, auf nett piesackende Geisterbahn-Schocks.
Aus heutiger Sicht wirkt der Film sicherlich recht brav, die Handlung ist mitunter naiv (der Film als solcher ist aber mit großem Know-how und Ironie inszeniert) und manches wäre zu hinterfragen (SPOILER - Was hat Rogers Sohn ein Jahr lang im Jenseits getrieben? - SPOILER ENDE), aber unterhaltsam ist "House" immer noch sehr, denn es kommt nie Langeweile auf, der Humoranteil des Filmes funktioniert, die Rollen sind gut besetzt (unbedingt hervorzuheben ist George Wendt, bekannt als "Norm" aus der Serie "Cheers", als beleibter, etwas aufdringlicher Nachbar "Harold") und es werden echte Stop-Motion-Monster und schön schaurige Fratzen geboten.
"House" ist eine kleine Größe im 80er-Horrorkino und hat immerhin noch drei Sequels nach sich gezogen: Für House 2, eine harmlose aber recht originelle Horror-Fantasy-Komödie, die nichts mehr mit dem Original gemein hat, kann man als einziges eine Empfehlung aussprechen...