Das junge Model Susana besucht für ein paar Tage seine Großmutter in Madrid, die einen Schlaganfall erlitten hat. Die junge und die alte Frau kreisen in der düsteren Wohnung umeinander, wobei die alte weder spricht noch sonst den Eindruck erweckt, geistig anwesend zu sein. Aber wer braucht das schon, wenn er übersinnliche Kräfte nutzt? Susana jedenfalls merkt mit Schrecken, dass ihre Oma doch noch einen Wunsch offen hat: Sie will einen neuen, frischen Körper...
Ich bin nicht unbedingt ein großer Fan des spanischen Kinos, auch wenn dort teilweise brillante Filme erschienen (man nehme nur mal DER UNSICHTBARE GAST), wirken die Schauspieler meist auf mich etwas befremdlich.
Das ist hier ganz anders, denn die Leistung von dem ehemaligen Model Vera Valdez, die hier die Großmutter spielt, ist absolut sensationell. Obwohl sie im ganzen Film nicht wirklich ein Wort spricht, hat sie eine enorme Präsenz auf der Leinwand und ihre Mimik und Gestik sind absolut beeindruckend – zudem ist die Frau immerhin schon 85 Jahre alt.
Was bei dem Film besonders auffällt – obwohl er zu großen Teilen im Hellen spielt und es da natürlich wesentlich schwieriger ist Spannung zu erzeugen, gelingt dies Regisseur Paco Plaza, der bereits mit REC einen Kultstreifen im Repertoire hat, erstaunlich gut.
Freunde von derben Effekten sind hier allerdings völlig falsch, Der Streifen spielt die komplette Laufzeit auf subtiler Ebene und steigert sich im Laufe der 90 Minuten immer mehr bis zum grandiosen Finale, welches aber nicht ganz sooo überraschend ist, wie der Regisseur glaubt – zumindest ich habe mir das so ähnlich schon gedacht.
Trotzdem ein spannender, kleiner garstiger Horrorfilm aus dem Land der Paella, der Menschen gefallen dürfte, die subtile Spannung schätzen.