In den vergangenen Wochen habe ich es immer wieder einmal bereut, dass ich mir vor langer Zeit vorgenommen habe, nie wieder etwas über einen Film zu schreiben, der in der OFDb bereits von einer einzigen Person ausführlich besprochen wurde.
Als ich zum Beispiel SAW VI endlich auf einer dubiosen Website gefunden und dann illegal gedownloadet (nur um dieses Unwort auch einmal zu verwenden) hatte, hatten schon zehn Leute etwas über den Kommerzhorrorfilm geschrieben. Und als ich dann halt etwas über den phantastischen Kunstfilm LE RÉVÉLATEUR von Philippe Garrel berichten wollte, ein nicht ganz so bekanntes Werk, musste ich feststellen, dass "Ännchen von Tharau" schneller war.
Oft habe ich also gar keine andere Wahl, als meinen Vater anzuflehen, dass ich einige seiner alten Videos ausborgen darf. Seufz, ich kann echt nix dafür, dass in praktisch jedem dieser Filmchen die Darstellerinnen ihre sekundären oder sogar die primären Geschlechtsmerkmale unbedeckt zeigen. Na gut, noch schlimmer ist, dass oft auch übergewichtige, hässliche Männer splitternackt zu sehen sind...
Nach dem gigantischen Erfolg von Ernst Hofbauers SCHULMÄDCHEN-REPORT, wurden in Deutschland viele Jahre lang unzählige vergleichbare Machwerke gedreht. Die meisten dieser Erotikklamotten und Sex-Reporte sind so peinlich wie SUNNYBOY UND SUGARBABY oder FRÜHREIFEN-REPORT, sehenswerte Filme wie beispielsweise DOROTHEAS RACHE sind leider seltene Ausnahmen.
WENN DIE PRALLEN MÖPSE HÜPFEN gehört immerhin nicht zu den miesesten Genrevertretern.
Wie üblich, sind auch die Texte in WENN DIE PRALLEN MÖPSE HÜPFEN nicht hochstehend ("Erst ein Tänzchen, dann ein Schwänzchen!"), keine einzige Sexszene kann als erotisch bezeichnet werden. Und der Humor: Während dem Sexualakt kippt das Sofa und die beiden Hauptakteure landen auf dem Boden. Haha.
Auch WENN DIE PRALLEN MÖPSE HÜPFEN ist ein Episodenfilm. Die meisten dieser Filme wurden so gedreht, weil man auf diese Art problemlos viele Erotikszenen mit verschiedensten Darstellern (oft wurden Laien, zum Beispiel junge Verkäuferinnen, engagiert) aneinanderreihen konnte – und kaum jemand richtig spielen oder längere Texte lernen musste.
Russ Meyer-Fans dürften enttäuscht sein, dass die weiblichen Rundungen, die im Filmtitel erwähnt werden, bei einigen Damen nicht prall, sondern ähnlich flach wie die Story sind. Wobei einzelne Darstellerinnen am ganzen Körper mehr als genug Fettpölsterchen haben, die während einer körperlichen Betätigung (nein, Gartenarbeit wird nie verrichtet) umherhüpfen...
Mein Lieblingsfilm von Ernst Hofbauer bleibt KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN. Wobei dieser Film auch nur dank Kuei Chi Hung zu einem unglaublich kurzweiligen Genremix wurde.
Knappe 4 Punkte