Review
von Leimbacher-Mario
Slalom der Sehgewohnheiten
In „See For Me“ folgen wir einer ehemaligen Profi-Skifahrerin, die bei einem Unfall erblindete und nun etwas verloren in der Welt scheint, dabei in einem luxuriösen Chalet für ein Wochenende Catsitting betreibt. Dann brechen ein paar Typen ein und die blinde Madame muss sich (charakterlich wie körperlich!) bewehren…
Als sehr kleine Cousine von „Don't Breathe“ oder „Hush“ (oder für die älteren Semester „Wait Until Dark“) macht „See For Me“ viel aus seinem beschränkten und sparsamen Setting. Das Szenario wirkt (bis auf einige schmunzelnde Details) nachvollziehbar, obwohl man bei unserer extrem unentschiedenen „Heldin“ öfters mit den Ohren schlackert. Die Katze hat nun einige neue Auswege und erfriert bei zu viel Neugier wohl draußen, ist hier aber eh Nebensache. Das Ding bleibt nicht zu lange und die namensgebende App scheint interessant. Und die Gamer-„Helferin“ ist sehr süß. Reicht mir für einen knackigen Tagesstart auf dem Fantasy Filmfest. Nur das Finale samt Flackerlicht ist unschön und zu düster gefilmt.
Fazit: a cold cat on a thin roof. „See For Me“ ist ein in sich runder und ziemlich spannender One-Night-Thriller mit realistischer Home Invasion, unrealistischen „Egoshooter“-Einlagen und etwas nerviger Fähnchen-im-Wind-Protagonistin.