You Are Not My Mother (2021)

Ein Baby sitzt weinend in einem Kreis aus Feuer, während eine ältere Frau ein Ritual zelebriert. Fünfzehn Jahre später: Chart wird ausnahmsweise von ihrer Mutter zur Schule gefahren, die wegen Krankheit meist ans Bett gefesselt ist. Sie geraten in einen heftigen Streit, bevor Charts Mutter spurlos verschwindet. Viele Nächte voller Albträume vergehen für die schuld geplagte Teenagerin. Bis ihre junge Momo eines Tages wieder auftaucht, so, als wäre nichts passiert. Doch sie wirkt seltsam verändert, ist lebendiger und irgendwie stärker. Und Chart macht eine zutiefst grausige Entdeckung …

Wer sich diesen Streifen anschaut, wird ständig an einen anderen Film erinnert, nämlich HEREDITARY. Ich denke Regisseurin Kate Dolan hat dieses Vorbild sehr oft konsumiert, denn die Ähnlichkeiten in der Inszenierung sind schon frappierend.

Das muss aber nicht schlecht sein – und ist es letztendlich auch nicht, denn die Atmosphäre stimmt hier, zumal der Film größtenteils im Hellen spielt, was es immer schwieriger macht, einen Streifen gruselig zu gestalten, als im Dunkeln.

Die Hauptdarstellerin streift zwar mehrmals stark am Overacting vorbei, denn wie sie ständig ihre Augen aufreißt, ist schon etwas drüber. Die Mutter hingegen spielt ihre Rolle absolut grandios.

Es gibt hier nahezu keine Spezialeffekte. Dolan schafft es nur mit Kameraeinstellungen und verwaschenen Farben eine wirklich schöne Stimmung zu transportieren.

Ok die Auflösung ist jetzt nicht megaoriginell, aber insgesamt macht YOU ARE NOT MY MOTHER schon Spaß und dürfte insbesondere Menschen ansprechen, denen eine subtile Inszenierung mehr anspricht als Gore Effekte - die gibt es nämlich hier absolut nicht.


Überhaupt wird die irische Filmszene mächtig unterschätzt, dort gibt es einiges an Geheimtipps zu entdecken, ich nenne hier nur mal THE DARK, ISOLATION oder THE CANAL. In dieser Liga spielt auch dieser Streifen hier.

So schlägt sich der kleine Bruder von HEREDITARY erstaunlich gut, auch wenn das „Original“ natürlich unerreicht ist. Trotzdem ist YOU ARE NOT MY MOTHER auf jeden Fall eine Sichtung wert.