... Louis Wain nach dem Tode seines Vaters für seine fünf Schwestern und die Mutter. Wenig bodenständig aber voll unbändiger Kreativität ist der rasch mit zwei Händen gleichzeitig zeichnende Künstler eher ein exzentrischer Eigenbrötler, dessen mitunter kindlichen Charakterzüge von der älteren Schwester Caroline korrigiert werden.
Als Emily Richardson bei den Wains als Gouvernante eingestellt wird, funkt es nach anfänglicher Zurückhaltung merklich zwischen dem Künstler und der älteren Frau aus niederem Stand. Das sorgt infolge eines Theaterbesuches inmitten der strengen viktorianischen Etikette bald auch für Gerüchte, sodass Caroline die Gouvernante wieder entlassen will. Noch in derselben Nacht gestehen sich Wain und Richardson ihre Liebe: Sie wird bleiben, beide werden bald eine Ehe eingehen.
Es beginnt eine Hochphase in ihrer beider Leben, bis bei Richardson unheilbarer Brustkrebs diagnostiziert wird. Man genießt die verbleibende Zeit so gut es geht; auch mit dem zugelegten Haustier, dem Kater Peter.
Kater und Katzen in anthropomorphisierter Form werden es dann sein, die Wain nach dem Tod der geliebten Gattin den großen Durchbruch verschaffen – und auch den Tieren selbst einen neuen ungeahnten Stellenwert in der eher auf Hunde fixierten Gesellschaft bescheren: Die Bilder werden große Erfolge, Wain zum Vorsitzenden der neu gegründeten National Cat Society ernannt – aber nach wie vor kaum sonderlich geschäftstüchtig, versäumt es Wain, sich das Copyright an seinen Motiven zu sichern.
Schwerer wiegen die sich häufenden Schicksalsschläge und Verlusterfahrungen – darunter auch der sich rapide verschlechternde geistige Gesundheitszustand seiner Schwester Marie –, die die ohnehin labile Psyche des Künstlers zu zerrütten beginnen: Alpträume mehren sich, es kommt zu Angstzuständen und Zuständen der Desorientierung. Vor den immer stärker belastenden Umständen flieht sich Wain allerdings zunehmend in eine gesteigerte Produktivität und Kreativität...