Tierhorror von Nu Image – das ist eine ungute Kombo, wie schon bereits „Octopus“ bewies und „Crocodile“ pflügt in den gleichen Untiefen herum.
Eine Horde von Leute zwischen Teen- und Twen-Alter wollen in den Ferien mal richtig einen draufmachen und gurken deshalb in die Sümpfe, wo einer von ihnen ein Hausboot gemietet, was schnell mit diversen Liquiditäten bestückt wird, ehe man losschippert. Die Klischeeclique geht zwar angeblich auf verschiedene Colleges, aber man hat schnell den Eindruck die beschränkte Partytruppe wolle gerade feiern, dass sie den Sonderschulabschluss im 4ten Anlauf geschafft hat.
Während der Sheriff noch gute Warnungen an die Kiddies ausspricht, erweist sich auch die landläufige Bevölkerung als ähnlich beschränkt. Zwei kreuzdoofe Angler fallen über ein Gelege her, weil wegen Naturschutz arbeitsspendende Werke geschlossen wurden. Natürlich gehört das Gelege der titelgebenden Panzerechse und so werden die Hillbillys ruckzuck verfrühstückt. Das ist absolut mies gemacht und die Szene, in der Kroko das Auto der Angler versenkt der Gipfel der Lächerlichkeit.
Am nächsten Morgen findet auch der Club der Dumpfbacken die Rest der Eier und weil der Klau derartiger Fundstücke spätestens seit „Vergessene Welt – Jurassic Park 2“ zu den Hauptaufgaben eines amtlich geprüften Volltrottels gehört, nimmt man direkt eins mit. Kurz darauf taucht dann auch Mama Kroko auf und der Alptraum beginnt…
Formelhafter ging dieser Tierhorror wohl nicht: Im ersten Drittel hält man sich peinlich genau an das Schema des scheinbaren Auftauchens des Krokos bei den Kiddies (was durch die obligatorische Urban Legend vom Monsterviech in den Sümpfen noch verstärkt wird), ehe fast pünktlich zur Halbstundenmarke das Biest wirklich über die Dumpfbacken herfällt. Die Hatz kopiert Elemente aus Filmen wie „Der weiße Hai“, „Anaconda“ und ähnlichen Werken absolut spannungsarm, so dass man schon von Anfang an vorhersagen kann, wer stirbt und wer nicht. Das Finale endet in einer vielleicht nicht ganz typischen, aber lächerlichen und enttäuschenden Lösung, die man auch aus bekannten Vorbildern kennt.
Die Figuren erfüllen alle Klischees von dem lupenreinen Heroenpaar über die blonde Schlampe bis hin zum alten Jäger. Vor allem die Partytruppe darf nur Kacke labern und sich besaufen, während sie im Angesicht des Todes nur auf die Dauer ermüdendes Gekreische und gegenseitige Anschuldigungen hervorbringt. Wer Randfigur bleibt, unsympathisch daherkommt oder sich als sympathisch, aber überfordert zeigt, der endet auf Krokos Speiseplan.
Die Angriffe des Viechs sind eine Zumutung, denn lediglich die Puppeneffekte sind halbwegs OK, aber viel zu statisch. Ansonsten gibt es noch superbillige CGI-Effekte (der Sprung über das Boot ist der Gipfel der Unfähigkeit) sowie die Simulierung der Egoperspektive des Krokodils mit Wackelkamera (gegen die „Blair Witch Project“ eine ruhige Kameraführung hat). Dank Halbdunkel und verwackelten Bildern erkennt man die meiste Zeit fast nichts und wenn das Biest im Hellen angreift, dann sehnt man sich die Nacht zurück. Spannung kommt nie auf, denn auch inszenatorisch ist „Crocodile“ unterste Kajüte.
Die Darsteller agieren auf absolut unterirdischem Niveau, wobei man vor allem den Darsteller der feiernden Jugendlichen schnellstens Berufsverbot erteilen sollte. Die älteren Darsteller bleiben nur Randfiguren, agieren aber ebenfalls erbärmlich.
So bleibt erneut komplett misslungener Tierhorror von der Nu Image Schmiede, der weder Spannung noch gute Effekte zu bieten hat.