Review

Familienehre verballert?


Mit „Battle Royale“ schuf sein Vater einen der für mich (und wohl auch die gesamte Popkultur) besten Filme des noch jungen neuen Jahrhunderts, direkten Kult und die nahezu perfekte Umsetzung des „Dangerous Game“-/Menschenjagd-Themas. Von „Squid Game“ bis „Panem“ können da viele Inspirationssuchende ein Liedchen von singen. Für die schnell und fest eingeplante Fortsetzung musste dann aus tödlich-tragischen Gründen zum Großteil der Sohnemann Fukasaku übernehmen - und fuhr trotz eigentlich extrem ähnlichem Konzept die Karre kriegerisch und monoton völlig an die Wand…

„Battle Royale II“ hat noch ein paar Szenen mit Kitano und sogar kurz Sonny Chiba, der Bodycount ist noch immer hoch und es explodiert viel. Doch im Grunde greift hier keine Entscheidung in die nächste und man muss nicht nur ein schlechtes Sequel attestieren, sondern auch losgelöst von den Erwartungen durch den Erstling einen allgemein schwachen Film. Der deutlich und nahezu ausschließlich militärischere Anstrich tut nicht gut, reduziert Kreativität in Kills und allgemein. Der Anschluss zum Original und die Connection zu seinen Figuren wird komplett versemmelt. Hier ist alles Kanonenfutter und egal, total redundant und nichtssagend. Ein grau-grünes Gähnfest sondergleichen und unterhaltsam wie eine Zahnwurzelbehandlung. Es zieht sich, es wiederholt sich, es ärgert mich. Kein Wunder, dass nie ein Part 3 kam…

Fazit: nur noch ein militärisch-blasser Schatten seines Vorgängers - „Battle Royale II“ ist (egal in welcher Version) eine zähe Angelegenheit und echte Enttäuschung. Chancen vertan. Lieber nochmal das Original schauen! 

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