Nun ist sie doch in Deutschland erschienen. Die langatmige Fortsetzung des kontroversesten Filmes Japans der letzten 10 Jahre.
Trotz annährend gleicher Crew kann der zweite Teil des Schülergemetzels nicht an den Vorgänger anknüpfen.
Verzweifelt versucht er über die Strecke des gesamten Filmes ein ähnliches gesellschaftskritisches Klima zu erzeugen wie wir es von "Battle Royale" gewöhnt waren. Darunter leidet nicht zuletzt die Flüssigkeit und Unterhaltsamkeit des ganzen Filmes. Denn minutenlange Reden, die gewisse gesellschaftliche Missstände anprangern, unterbrechen unentwegt den Handlungsstrang und werden mit der Dauer zu regelrechten Durststrecken.
Besonders bei den intensiven Gesprächen der sterbenden Akteure, zu denen man kaum eine Verbundenheit aufbauen kann, da man die meisten erst bei ihrem Ableben
kennen lernt, können den Zuschauer langweilen.
Insgesamt ist der Film mehr auf die Gewalt ausgerichtet, kann aber im Vergleich zu Teil 1 wenig Neues bieten, so dass sich der Betrachter mit den altbekannten
Erschießungsszenen, wie er sie aus "Der Soldat James Ryan" kennt, zufrieden geben muss. Ein wenig Abwechslung bieten hier die extravaganten Kills, bei denen die, den Schülern angelegten, Halsbänder ein tiefes Loch in deren Hals reißt.
Doch selbst hier ist den Machern wohl klar geworden, dass dies auf Dauer keine Lösung sein kann den Zuschauer zufrieden zu stellen. Teilweise erhält man selbst
keine genaueren Einblicke in den Tod eines Akteurs, da dieser hinter einem Strauch, Felsen oder in einem gleißenden Feuerball das zeitliche segnet.
Wo zu Begin des Films noch unzählige Parallelen zum erfolgreichen ersten Teil aufgezeigt sind, driftet "Battle Royale 2 - Requiem" mit fortschreitender Spielzeit immer mehr zu einem sinnlosen Kriegsspektakel ohne wirkliche Höhepunkte ab.
Sprich, was am Anfang den Film schlecht macht, da man ihn dadurch für eine 1:1 Kopie des Vorgängers halten könnte, wird zum Schluss gänzlich vermisst.
Die Mitte zwischen Gemeinsamkeiten und neuen Ideen zu finden, das wäre die Aufgabe der Filmemacher gewesen, doch sie haben leider gänzlich versagt.
Die Schauplätze passen vielmehr zu einem Endzeitszenario wie man es nach einem Atom-Krieg erwarten würde und nicht in zum modernen Japan des noch jungen 21. Jahrhunderts.
Was überarbeitet wurde ist die Idee, des Spieles "Battle Royale" selbst. Die ausgewählten Schüler müssen sich nun nicht mehr gegeneinander behaupten, sondern werden auf die, von der Terroristengruppe Wild Seven, besetzten Insel entsandt um den Widerständlern ein Bein zu stellen und, so hofft die Regierung, ihren
Drahtzieher, Shuya Nanahara, der das alte "Battle Royale" überlebt hat, zu eliminieren.
Die Terroristen kämpfen auf verlorenem Posten, was einerseits zwar realistisch ist, jedoch dem Film seine Brisanz nimmt, da Jedem von Anfang an klar ist, wie es enden wird. Zumindest hat man eine leise Ahnung. Das eigentliche Ende allerdings übertrifft noch einmal alle Erwartungen, im negativen Sinne.
Während "Battle Royale" die Lust auf Mehr geweckt hat, so nimmt der zweite Teil selbige, so dass die Macher gut daran tun würden nicht noch einen Fehlgriff dieser
Art zu schaffen.
Was im Ansatz stimmte ist in der Endausführung grundlegend miserabel geworden, was dem Film gerade noch 4 Punkte verleiht.