Battle Royale 2 (2003)

"Das darf doch wohl nicht wahr sein!" Solche oder ähnliche Aufschreie gingen durch die verschiedensten Internetforen, als bekannt wurde, das "Battle Roayale", einer der besten japanischen Filme aller Zeiten, eine Fortsetzung erhalten soll. Schnell war vielen klar, dass das nichts werden kann, da die hohen Erwartungen, die man nach dem genialen ersten Teil hätte, nie und nimmer erfüllt werden könnten.
Nun ist das Endergebniss endlich fertig und es enttäuscht wirklich. Wenn auch nicht ganz schlimm wie erwartet.

Zugute halten muss dem Film definitiv die Story. Die Geschichte des ersten Teils wurde recht gut und zum Anfang hin überzeugend weitergesponnen. Den "Battle Royale Akt" hat man erweitert, teilweise sogar verändert und nicht bloß billig aus Teil 1 kopiert. Somit wird das Ganze schon mal nicht langweilig. Da haben die Meisten sicherlich weit schlimmeres erwartet.

Ich persönlich vermisse allerdings den Anspruch und die Tiefe des ersten Teils. Während Teil 1 einem an vielen Stellen zum Nachdenken bringt, ist Teil 2 eigentlich nur noch, teils ziemlich "krasse", Unterhaltung. Wenigstens etwas "Sinn" hätte ich doch dabei erwartet.

Weiterhin gefällt mir auch die Idee, das ganze Geschehen als Kriegsfilm zu zeigen, weniger. Vor allem in der zweiten Hälfte flacht mir das Ganze zu sehr ab, da der eigentliche Battle Roale Akt nicht mehr vorhanden ist, sondern nur noch pures Kriegsgeschehen gezeigt wird. (Die Texteinblendungen hätte man sich eigentlich von da an sparen können). Zwar sind die Szenen, ohne Frage, allesamt ordentlich inszeniert und können durchaus gefallen, doch zu Battle Royale passt es einfach irgendwie nicht so ganz.

Ein weiterer Minuspunkt ist zudem, das nahezu komplette Fehlen der genialen Musikuntermahlung aus Teil 1. Hier im zweiten Teil, gibt es nur selten mal ein paar Klänge die an Teil 1 erinnern, ansonsten nur öde Mucke, vor allem im Abspann!

Schauspielerisch kann man dagegen ganz zufrieden sein. Die jungen Darsteller machen ihre Sache gut und spielen die Erwachsenen leicht an die Wand, vom Kurzauftritt von Kitano mal abgesehen.

Fazit: Überflüssiges und teilweise recht enttäuschendes Sequel zu einem der genialsten Filme unserer Zeit. Zwar können sowohl Story als auch Inszenierung überzeugen, aber das Abflachen, in der zweiten Hälfte, zum totalen Kriegsfilm, ist doch eher ärgerlich und unpassend.

Insgesamt zwar immer noch leicht überdurchschnittlich, aber absolut kein Stich gegen den Vorgänger!

Wertung: 6/10