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Als ich die Fortsetzung von Battle Royale in den Kaufhäusern sichtete kam mir sofort die Befürchtung, dass man hier einfach bloß versucht altbekanntes wiederzukäuen um an den erzielten Erfolg von Battle Royale anzuknüpfen. Diese Befürchtung stellt sich zum Glück aber als unwahr heraus.
Battle Royale 2 spielte drei nach den Ereignissen von Teil 1. Nanahara ist mittlerweile ein gefürchteter Terrorist der die Widerstandsgruppe Wild Seven gegründet hat welche mit Terroranschlägen die Streichung des BR-Gesetzes zu erreichen versucht. Um auf diese Bedrohung zu reagieren wird eine Klasse mit Waffen ausgerüstet und gezwungen die Insel zu stürmen, auf der sich Nanahara und seine Mitstreiter verschanzt halten........
Zu Beginn von Battle Royale 2 scheint es noch als würde die Fortsetzung auf der selben Schiene wie sein Vorgänger fahren, doch mit dem Erstürmen der Insel mutiert Battle Royale 2 plötzlich zum puren Kriegsfilm was sich im restlichen Verlauf auch nicht mehr ändern wird.
Actionmäßig ist die Fortsetzung um einiges rasanter als der Vorgänger: Es gibt mehrere explodierende Halsbänder, minutenlange Feuergefechte, Zahlreiche Einschüsse, massig CGI-Blut und einen wesentlich höheren Bodycount als noch im ersten Teil.
Allerdings erzielt die dargestellte Gewalt nur Ansatzweise die Wirkung wie im ersten Teil, da hier einfach zu viel monotones 0/8/15 Geballer geboten wird, was schnell zur Übersättigung des Zuschauers führt. Auch die, während der Feuergefechte, schlecht gemachten Schnitte und die unruhige Kameraführung sind in diesem Fall sehr nachteilig.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das in Battle Royale 2 nur sehr oberflächlich auf die Charaktere eingegangen wird. Auf Nanahara wird als Hauptperson natürlich verstärkt eingegangen und auch in das Innenleben von Kitanos Tochter darf ein kurzer Blick geworfen werden. Doch sämtliche anderen Statisten bleiben blaß und dienen zu nicht mehr als Kanonenfuttter.
Ebenfalls wurde diesmal auf das Unterbringen von sozialkritischen Tönen verzichtet, wobei gerade dies den ersten Teil mit ausmachte. Anstelle davon wird zwar prinzipiell die Meinung vertreten, dass Krieg etwas sehr negatives ist, was sicher löblich ist, doch wird diese Aussage meist in viel zu schmalzige Passagen des Filmes eingebettet.
Den größte Kritikpunkt am ganzen Film stellen aber die klaffenden Logiklöcher dar. Wie können Nanahara und seine Wild Seven von der Insel aus ihre Anschläge verüben? Warum bombardiert die Regierung die sicher nicht zu große Insel einfach von der Luft aus, sondern schickt erst ein paar hoffnungslos überforderte Jugendliche, um zum Ende dann doch die Insel von der Luft aus anzugreifen? Wieso flieht Nanahara nicht von der Insel, wenn doch ein unterirdischer Tunnel wieder direkt auf das Festland führt? (Wer kommt auf eine solch geniale Idee einen Tunnel unterhalb des Meeresboden zu einer winzigen, unwichtigen Insel hin zu buddeln?) Auch der Schluß ist komplett unlogisch, oder sagen wir einfach mal unrealistisch.
Neben all diesen Fehlern fällt es schon fast gar nicht mehr auf, dass auch munter bei anderen Filmen geklaut worden ist. Die Erstürmung der Insel erinnert bestimmt nicht weniger zufällig an „Der Soldat James Ryan“, wie das Ende irgendwie aus Terminator 1 & 2 abgekupfert zu seinen scheint.
Fazit: Battle Royale 2 ist eine sehr sehr schwache Fortsetzung, die aufgrund seines Stilbruches im Vergleich zum Vorgänger (aus dem Actionfilm wird plötzlich ein Kriegsfilm), einige Fans von Teil 1 vor den Kopf gestoßen hat und zu keiner Zeit den Erwartungen gerecht werden kann.

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