Review

Halloween-Bildschirmschoner


Horroranthologien, die an Halloween spielen, gibt’s mittlerweile reichlich. Und das sage ich, der davon eigentlich nur schwer genug kriegt wie ein fettes Kind von Süßem. Der recht low budgetierte und manchmal gar amateurhaft wirkende „Bad Candy“ lässt nun ebenso mehrere kleinere Gruselgeschichten ineinandergreifen - von einem kleinen Mädchen, dessen monströse Zeichnungen zum Leben erwecken bis zu zwei (durch die Geschehnisse leitende) Radiomoderatoren mit dunklem Geheimnis…

„Bad Candy“ wirkt manchmal wie mit dem Iphone gefilmt (was heutzutage aber gar keine allzu großen Beleidigung mehr ist) und hat natürlich mächtige Konkurrenz, die sich die Leute jährliche zu dieser Zeit in den Player legen oder auf Streamern anklicken. In die A-Riege solcher Halloween-Potpourris von „Southbound“ bis zu „V/H/S“ wird es diese gemischte Tüte nie schaffen. Wahrscheinlich nichtmal mehr in die Liga darunter. Als schlecht würde ich „Bad Candy“ jedoch nicht bezeichnen. Er läuft vor Halloween-Feeling quasi über, die Geschichten sind wirklich kurz und knackig, selbst wenn einem eine mal gar nicht zusagt, weiß man, dass dieser Zustand nicht mehr lange anhalten wird. Es gibt einige richtig fiese Ideen (ich sage nur „Kühlraum“), die Gesichter sind frisch und alles wirkt retro ohne allzu aufmüpfig darauf zu pochen. Insgesamt eher ein Kariessnack, von dem man nicht zu viel essen sollte, der in kleinen Dosen aber kaum schädlich ist. 

Fazit: eine bunte, leicht trashige Tüte Oktobriges. Von Rasierklingen bis Killerclowns - es gibt interessantere, bessere, kreativere Horroranthologien. Von einem „Trick 'r Treat“ oder immerhin „Tales of Halloween“ kann man hier nicht sprechen. Um in die richtige Stimmung zu kommen aber auch kein Unheil. 

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