Auch „Scary Movie 3“ ist eine ganz nette Nonsens-Komödie, wenn auch nicht mehr ganz so komisch wie die beiden Vorgänger.
Es soll ein geheimnisvolles Video geben, welches Menschen sieben Tage tötet, nachdem sie es angesehen haben und sie vorher per Anruf darauf vorbereitet. So unterhalten sich in der Anfangsszene auch zwei Freundinnen (Jenny McCarthy, Pamela Anderson) über besagtes Killervideo, ehe dieses dann zuschlägt. Das ist natürlich klar an die Auftaktsequenz von „Ring“ angelehnt und gibt eine nette Parodie ab, aber hier fehlen noch die echten Brüller.
Derweil hat der Farmer und Ex-Pfarrer Tom Logan (Charlie Sheen) ein ganz anderes Problem: In seinen Feldern hat irgendwer seltsame Botschaften hinterlassen – ähnlich den Kornkreisen, nur mit der Anweisung „Attack here“. Auch hier ist das Vorbild nicht schwer zu erraten: „Signs“ Hier kann der Film schon nach und nach ein paar wirklich gute Gags unterbringen, z.B. die Rückblende über den Tod von Toms Frau mitsamt dem Erzählrahmen durch den Besuch eines Bekannten.
Cindy Campbell (Anna Faris), die Heldin der Vorgänger, hat inzwischen nicht nur blonde Haare, sondern auch einen Job bei einem Nachrichtensender. Sie will einen Zusammenhang mit der Geschichte von dem Killervideo und den Kornkreisen finden und ermittelt, wobei sie auch Toms Bruder George (Simon Rex) näher kommt...
Wie schon die Vorgänger hat auch „Scary Movie 3“ keine echte Storyline, doch hier hat der Plot noch weniger Substanz. So nahmen die Vorgänger sich immerhin eine Rahmenhandlung vor (Slasher bzw. Geisterhaus), so wechselt der Film hier immer wieder zwischen „Ring“-Story um das Video und die Alieninvasion auf die Kornkreise hin, wobei natürlich noch kleine Subplots immer wieder andere Filme verarschen. Hier wirkt die Geschichte im Vergleich zu den Vorgänger noch weniger wie aus einem Guss und stattdessen teilen sich die Gags fast nur noch in Episoden auf, die man lose verknüpft hat.
Besonders versteckt sind die Anspielungen in „Scary Movie 3“ nicht. Wo schon Teil 2 den Trend begann, da setzt ihn „Scary Movie 3“ fort: Kaum Parodien auf Klassiker und ältere Genrefilme, stattdessen in erster Linie Blockbuster neueren Datums. Neben den Hauptopfern „Signs“ und „Ring“, darf man unter anderem Anspielungen auf „The Sixth Sense“, „The Others“, „8 Mile“, „Air Force One“, „Die Prophezeiung“, „Matrix“ usw. in Kenntnis nehmen. Insgesamt werden aber weniger Filme als in den Vorgängern aufs Korn genommen.
Die Gags bieten neben Parodien den gewohnten Slapstick, bei dem man sich hier wieder mehr den Humor oberhalb der Gürtellinie konzentrieren wollte. Zwar gibt es hier die „Scary Movie“-typischen Sex- und Fäkalwitze, aber in geringerer Zahl und weniger derber Art als in den Vorgänger. Diese Entwicklung ist auch gar nicht mal schlecht, nur leider liegt die Gagdichte nicht mehr so hoch. Viele einzelne Sachen sind urkomisch (Rap-Battle, Rückblende vom Tod der Frau, Leslie Nielsens Auftritte als Präsident usw.), aber dazwischen gibt es immer wieder Leerlauf mit etwas müden Gags, in denen der Film weniger für Stimmung sorgt.
Hauptdarstellerin Anna Faris gibt eine solide Comedy-Performance ab, aber die beste Leistung bringt hier klar Altmeister Leslie Nielsen. Der kalauert wie in besten „Nackte Kanone“-Zeiten herum und seine Figur erinnert nicht von ungefähr an Lieutanent Frank Drebbin. Auch die restlichen Darsteller spielen zwar nicht Oscarreif, aber gutem Comedy-Niveau, vor allem Anthony Anderson wieder sein Talent ausspielen kann.
So ist auch „Scary Movie 3“ eine ganz nette Nonsens-Komödie ohne Story oder großen Sinn, die aber nicht so witzig wie die Vorgänger ist. Ansehen zu mehreren ist empfohlen und der englische Originalton ebenso, denn die deutsche Synchro ist eher schwach geraten.