Die vor nicht allzu langer Zeit an die Highschool von Osborne gewechselte Makani Young (Sydney Park) findet schnell Anschluß in ihrer neuen Klasse und bildet mit ihrem Freund Ollie (Theodore Pellerin) sowie Alex, Darby, Zach, Caleb, Rodrigo, Hailey und Macon eine Clique rund um das örtliche Football-Team, in dem einige der Jungs spielen. Die progressiven Ideen der jungen Leute, die allesamt gerne Gras rauchen sind zwar das genaue Gegenteil dessen, was sich die Autoritäten in der stockkonservativen Maisanbaugegend an der amerikanischen Ostküste vorstellen (so ist Zachs Vater durch Akquisitionen mit seiner Agrarfirma Sandford zum größten Arbeitgeber der Region geworden), dennoch kommt man einigermaßen miteinander aus.
Das Leben an der Highschool wird jedoch eines Tages empfindlich gestört, als ein brutaler Serienkiller auftaucht, der es auf die jungen Leute abgesehen hat: der mit Stichwaffen, später zusätzlich mit einem Taser arbeitende Mörder, der stets eine Gesichtsmaske mit den Zügen des jeweiligen Opfers trägt, enthüllt Geheimnisse bzw. verborgen gehaltene Dinge aus dessen Leben, die er sämtlichen anderen Mitschülern und teilweise auch den anderen Stadtbewohnern auf deren Handies schickt. Mit dieser subtilen Vorgangsweise, die seine Taten rechtfertigen sollen, steuert er auch die öffentliche Meinung bzw. die der anderen Studenten, die dadurch stark verunsichert werden. In der Folge bekennen sich manche der jungen Leute öffentlich zu Dingen aus ihrem Vorleben, die sie bisher sorgsam vor anderen versteckt gehalten hatten - und das alles nur, um nicht selbst Opfer des Killers zu werden.
Die Polizei ist ratlos und kommt nicht weiter, doch dem Sportler, der als erstes in seinem eigenen Haus erstochen wurde, folgt bald ein junges Mädchen, das in einer Kirche erdolcht und erhängt wird. Und sie bleibt nicht das letzte Opfer: nach und nach wird Makanis Clique immer weiter dezimiert...
Das Subgenre des Slasherfilms in den 2020er Jahren noch einmal aufleben zu lassen ist keine ganz leichte Aufgabe, und so kommt einem vieles, was Regisseur Patrick Brice (Creep) in seinem 2021er Jemand ist in deinem Haus an Versatzstücken verwendet hat, dann doch recht bekannt vor - nicht nur der maskierte Täter erinnert in vielerlei Hinsicht an die Scream-Reihe, auch Geheimnisse aus dem kurzen Vorleben der Opfer weisen auf bekannte Vorbilder wie Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast hin. Also nur ein (weiterer) Abklatsch ehemaliger Kassenschlager? Mitnichten.
Denn die Regie investiert relativ viel Mühe in die Charakterzeichnung seiner Proponenten und das Motiv des Täters, was sich in zwischenzeitlichen Dialogen der Schüler und vor allem im Schlußplädoyer (etwas klischeehaft vor einem in Brand gesetzten Maisfeld) des Killers äußert - obgleich dies als nicht 100%ig gelungen bezeichnet werden kann. Die erfreulicherweise nicht aus (wie leider schon zu oft gesehenen) beliebigen Opfern bestehende Clique, zu denen dunkelhäutige und asiatischstämmige Mädchen wie Hauptdarstellerin Sydney Park (The Walking Dead) genauso selbstverständlich wie ein schwuler Footballer zählen, beteiligt sich rege und nachvollziehbar am whodunit und sitzt dabei auch mal einer falschen Fährte (Stichwort: Taser) auf.
Das leicht erhöhte Erzähltempo erlaubt es dann auch, über kleinere Logiklöcher (wie der offenbar unmöglichen Ausforschung von Massenmail-Absendern, dem gänzlichen Fehlen von Überwachungskameras oder auch der sehr selektiven Rauchentwicklung innerhalb eines brennenden Maisfeldes, um nur einige zu nennen) hinwegzusehen. Während die Kills graphisch ausreichend gut dargestellt sind, wird es gewieften Krimifreunden allerdings nicht schwerfallen, den Täter schon vorzeitig herauszufinden, bevor dieser sich zum Schluß durch Abnehmen der Maske offenbart.
Fazit: Obwohl There´s someone inside your house sich weitgehend auf ausgetretenen Pfaden bewegt, vermag dieser 2021er Slasher dem Genre doch immerhin eine dezent moderne(re) Note hinzuzufügen. 6 Punkte für den 3-D-Drucker-Maskenmann.