Review
von Leimbacher-Mario
Leichen (nicht nur) im Keller
Wie eine moderne Mischung aus „Scream“ und „13 Reasons Why“. Netflix kennt sein Zielpublikum und dreht das zufällige Rad der möglichen Hit-Kombis weiter fleißig und wild. In „Jemand ist in deinem Haus“ wird tief in die Highschool- sowie Home Invasion-Tüte gegriffen und blutig in die Hände gespuckt, wenn sich an einer amerikanischen Schule schnell die Leichen stapeln und der Täter mit creepy Masken gemein in die Häuser und Geheimnisse seiner (oft alles andere als unschuldigen oder zumindest sauberen) Opfer eindringt…
In seinen besten Momenten kann man in „There's Someone Inside Your House“ Nuancen von „The Guest“, „It Follows“ oder „Drive“ erkennen. Der Soundtrack ist cool. Der Style ist slick. Genauso wie Vibes von Schlitzerhits von einst wie „The Burning“ oder „Happy Birthday To Me“. Das ist eine eine feine, für Kenner vielleicht sogar sehenswerte Kombi. Aber in seinen nicht wenigen schwächeren Phasen ist's dann doch ganz flache Netflixstangenware nicht weit weg von „Fear Street“. Das ist ärgerlich. Insgesamt bleibt ein klassischer Slasher im neuen Gewand, mit ordentlichem Blutzoll, teilweise feiner Retroatmosphäre und vielen vergebenen Chancen, was gesellschaftskritischere, tiefere Töne angeht. Fast Food nur für allesguckende Schlitzerianer. Oder eben totale, leicht zu kriegende Neueinsteiger. Füllt nicht, kann man aber mal machen.
Fazit: die aktuelle Version eines ziemlich straighten (80s-)Slasher. Kann ich gut weggucken. Die „Main-Gang“ macht was her. Insgesamt aber natürlich null Neues. Hohle, knusprige Fritte.