Review

iHaveCNit: The Black Phone (2022) – Scott Derrickson – Universal
Deutscher Kinostart: 23.06.2022
gesehen am 23.06.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 5 – Reihe 13, Platz 13 – 19:45 Uhr

Das Wochenende ist etwas entspannter, hat aber nicht minder spannendere Filme im Angebot. Einer dieser Film zeigt, dass Retro-Horror aktuell im Kino sehr gut läuft und auch funktioniert. Nachdem „Scream“, „Studio 666“ und „X“ mich bereits begeistern konnten, ist das nun auch Scott Derricksons „The Black Phone“ gelungen.

Ende der 70er in Nord Denver. Wir begleiten den jungen Finney und seine Schwester Gwen. Die Zeiten sind für Kinder gefährlich. Denn Kinder verschwinden auf unerklärliche Weise spurlos und ein „Greifer“ genannter Zauberer scheint sein Unwesen in der Stadt zu treiben. Bis auch Finney von einem Unbekannten angesprochen wird und sich im nächsten Moment in einem Keller befindet. Scheinbar auf sich alleine gestellt muss er einen Weg aus dem Keller finden – ohne zu ahnen, dass ein mysteriöses, scheinbar kaputtes Telefon ihm eine Hilfe sein kann.

„The Black Phone“ ist ein sehr starker und clever konstruierter Horrorthriller mit einer sehr mysteriösen und starken Performance von Ethan Hawke als sehr fieser und furchteinflößender „Greifer“. Der Film hätte für meinen Geschmack in gewisser Art und Weise ein höheres Tempo und Pacing haben können, aber seine Struktur und der quasi erzählerisch chronologische Aufbau hat für mich einen anderen Vorteil. Im Rahmen des Aufbaus bekommen wir einen tieferen Einblick in sowohl den von Mason Thames gespielten Finney und der von Madeleine McGraw gespielten, jüngeren Schwester Gwen und somit ein durchaus von persönlichen Schicksalsschlägen geprägtes, starkes geschwisterliches Band, das dem Film einen starken, emotionaleren Unterbau gibt. Da der größere Fokus des Films jedoch klar auf Finney liegt und dieser eine größere Entwicklung im Laufe des Films durchmacht kann man im Film auch eine Spur „Coming-Of-Age“ wiederfinden. Klar könnte man sagen, dass der Film durch seine Elemente, seinen Verlauf und auch wie das Ganze am Ende zusammengeführt wird etwas überkonstruiert wirkt, für mich hat das aber gepasst, weil damit Bögen geschlossen worden sind und der Film zu einem runden Ende gebracht worden ist. Handwerklich haben mir darüber hinaus sowohl Schnitt und Sound sehr gut gefallen, die sehr gut integrierten und aufgebauten Schockeffekte, beim Soundtrack bin ich jedoch etwas zwiegespalten, weil ein Teil der unterlegten Musik für mich eher weniger funktioniert hat.

„The Black Phone“ – My First Look – 8/10 Punkte.

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