Kitesurfen ist eine noch relativ junge Wassersportart, die sich erst in den letzten zwanzig Jahren durchsetzen konnte und bei der die Technik hinsichtlich Board und Lenkdrachen stets verfeinert wurde. So akrobatisch einige Moves zuweilen aussehen, - sie sind nur ein vergleichsweise kleiner Bestandteil einer Teenie-Romanze.
Den 22jährigen Billy (Kevin Quinn) verschlägt es mithilfe seines Coachs (Michael Jai White) an die Küste von North Carolina, wo er an der Meisterschaft im Kitesurfen teilnehmen darf. Unterwegs gabelt er die Tramperin Sky (Claudia Lee) auf, die ihn spontan begleitet. Doch haben Billy und die anderen Jungs eine Chance gegen den unangefochtenen Weltmeister aus Frankreich?...
Allzu viel traut Regisseur Andrew Stevens dem Publikum offenbar nicht zu, denn Konflikte oder gar Konfrontationen werden relativ klein gehalten und lediglich im ersten Drittel gibt es kurz eine Rauferei. Ergo gibt es keinen allzu aktiven Bösewicht, obgleich der Weltmeister recht arrogant rüberkommt und folgerichtig unbeliebt ist.
Abgesehen von der quirligen Sky tummeln sich in Strandnähe eine Menge Klischees und Stereotypen: Der nicht mehr ganz so junge Vamp in Form von Denise Richards, die zickige Dauerfreundin aus reichem Hause, zwei Nerds die den Helden anhimmeln und selbst nichts gebacken kriegen und ein Veranstalter, der seiner verflossenen Liebe hinterher trauert und nun eine zweite Chance wittert. Am Rande erhält noch so ein Millenium-Tupac für ein paar Minuten eine Bühne, doch wer zum Geier ist 2Chainz?
Das Treiben wird insgesamt zwar angenehm flott vorgetragen, doch die Spannung bleibt dabei mehrheitlich auf der Strecke, zumal die sportlichen Einlagen zu wenig Dynamik zutage fördern. Oftmals werden die Namen des jeweiligen Surfers eingeblendet, da eine Zuordnung ansonsten schwierig ist und die reine Competition zur Beiläufigkeit verkommt. Einige Zeitlupen erfolgen zum richtigen Zeitpunkt, wogegen Split Screen mit bis zu vier Fenstern überstrapaziert wird und trotz variabler Blickwinkel nicht jene Wucht und Geschwindigkeit transportiert wird, welche eigentlich dahinter steckt. Leidlich spannend gestalten sich von daher allenfalls die jeweiligen Landungen nach entsprechenden Sprüngen, was gegen Finale etwas übersichtlicher in Szene gesetzt ist.
Ansonsten wird darstellerisch nicht allzu überzeugend geliefert. Hauptdarsteller Quinn sieht zwar ein wenig aus wie eine jüngere Variante von Zac Efron und der Knabe spielt okay Gitarre und singt passabel, doch die Mimik wirkt oft unsicher. Michael Jai White kommt durch und durch sympathisch rüber, doch leider mischt er nur am Rande mit und darf sich rein gar nicht körperlich betätigen. Einige Kitesurfer spielen sich selbst und sind über Wasser definitiv besser aufgehoben als außerhalb vor der Kamera zu performen.
Das Ding ist eindeutig für Teenager gemacht, die noch vom Durchbruch auf der großen Bühne träumen und die Tage ihrer ersten Romanze womöglich noch vor sich haben. Sympathische Momente sind durchaus vorzufinden und es ist nicht uninteressant, ein paar gekonnte Moves auf den Wellen zu beobachten, doch allzu viel Substanz ist nicht auszumachen und als Sportfilm taugt der Stoff nur äußerst bedingt.
Knapp
5 von 10