Handlung:
Babtou kommt nach zwei Jahren Knast frei und will einen Neuanfang wagen. Als bei der Willkommensparty die Polizei auftaucht und seinen besten Freund Dennis in die Mangel nimmt, hilft Babtou ihm.
Erneut verhaftet, soll er nicht erneut ins Gefängnis kommen, sondern in den Senegal, aus dem seine Eltern vor seiner Geburt kamen, abgeschoben werden. Da hilft nur eine Hochzeit mit einer Deutschen. Doch da seine Verflossenen ihn abblitzen lassen, hat er eine Idee: Dennis heiraten.
Doch die Beiden bekommen dadurch nicht nur Stress mit ihren Freunden und Dennis schwangerer Freundin, auch die Behörde will Beweise für die Echtheit der Ehe.
Meinung:
Ich habe den Film im Rahmen der SchulKinoWochen mit meinen Teilnehmenden geschaut und ehrlich gesagt, trotz interessantem Inhalt, nicht unbedingt mehr erwartet, als einen Film, über den man im Unterricht reden kann, der aber nichts Besonderes ist.
So kann man sich täuschen. Toubab arbeitet mit den Themen Freundschaft, echte wie falsche, Liebe, platonisch-freundschaftlich wie sexuell, Toleranz/Intoleranz und Diskriminierung und die Mechanismen hinter ihr. Nicht nur, dass der Film diese offen, direkt und authentisch anspricht, er erhebt dabei nie mahnend den Zeigefinger, sondern lässt den Zuschauer sich die Schlüsse selbst erarbeiten.
Dass der Film dabei sowohl als Drama über Freundschaft, Liebe und Diskriminierung verschiedenster Art, als auch als Komödie über zwei Hetero-Männer, die entgegen ihrer Sexualität und ihres Umfeldes eine Ehe miteinander vortäuschen funktioniert und dabei prächtig unterhält, hätte ich nicht erwartet.
Kurzum:
Intelligenter Film mit Herz und Humor, der nie den Zeigefinger erhebt und seine Botschaft gerade deswegen so gut rüberbringt.