Review

iHaveCNit: Toubab (2021) – Florian Dietrich – Camino Filmverleih
Deutscher Kinostart: 23.09.2021
gesehen am 27.09.2021
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 1 Platz 90 – 17:45 Uhr

Ich freue mich immer auch über ein wenig Lokalkolorit in meinem Filmkalender. Wie auch schon vor wenigen Jahren der Gangsterthriller „Nur Gott kann mich richten“ hat nun auch „Toubab“ den Raum Frankfurt als Dreh- und Handlungsort. Aber nicht nur das war für mich Stein des Anstoßes, in diesen Film zu gehen – der Trailer und das Thema des Films haben mich interessiert und angesprochen – zurecht.

Babtou kennt den Senegal eigentlich nur aus Erzählungen seines Vaters, seit über 25 Jahren lebt der in Deutschland Geborene im Raum Frankfurt, doch er soll in den Senegal abgeschoben werden, weil er direkt am Tag seiner Haftentlassung bei einer spontanen Straßensperre mit Willkommensparty seiner Jungs wieder straffällig geworden ist. Die einzige Möglichkeit dieser Abschiebung zu entgehen ist eine Eheschließung – und so bleibt irgendwann Toubab nur noch die Möglichkeit, seinen besten Freund Dennis zu heiraten. Ohne zu wissen, welche Folgen und Herausforderungen das für Beide hat haben sie alle Hände voll zu tun, ihre Scheinehe sowohl Geheim zu halten als auch glaubwürdig gegenüber den Behörden zu verkaufen.

„Toubab“ ist mit knapp über 90 Minuten erfrischend kurz und kurzweilig. Jedoch beraubt sich der Film damit der Möglichkeit seinen Themen eine gewiss größere Tiefe zu geben. Auch so ganz kann der Film Klischees und auch klischeehaft gezeichnete Charaktere vermeiden. Aber der Film macht unfassbar viel Spaß und funktioniert neben einer Milieustudie auch als Buddy-Komödie von 2 Jungs aus dem Frankfurter Raum, die mit ihrem Plan durchaus auf humoristische, natürliche, augenzwinkernde und auch ernste Art und Weise Themen wie Rassismus und Homophobie aufzudecken und anzuprangern. Dabei werden auch Themen wie Heimat, Freundschaft und freie Liebe auf sehr coole und moderne Art verarbeitet. Natürlich bietet der Film an der ein oder anderen Stelle auch sehr interessante und coole Ideen und auch dass der Film Konsequenzen in seiner Konklussion bietet gefällt mir sehr. Darüber hinaus war neben der Inszenierung von Florian Dietrich auch das darstellerische Dou aus Farba Dieng und Julius Nitschkoff großartig.

„Toubab“ - My First Look – 8/10 Punkte.

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