Breandan Fraser, der berühmte amerikanische Forscher Rick O'Connell in Stephen Sommers Blockbuster-Hit "Die Mumie", hatte seinen großen Durchbruch in einer Komödie, die alberner kaum sein könnte. "George der aus dem Dschungel kam", war gefüllt mit allerhand durchgeknalltem Slapstick, der aber, trotz des durchgehend hirnlosen Blödsinn, verdammt viel Spaß machte und einen Brüller nach dem Anderen auf Lager hatte. Disney-typisch kam nun auch zu diesem Streifen, wenn auch etwas spät, eine Fortsetzung als Direct-To-Video Produktion heraus. Und das spürt man leider in jeder Szene und mit dem wirklichen Lachen ist es auch vorbei.
Dabei fängt dieser zweite Teil eigentlich erst einmal recht viel versprechend an. Das stimmige Titel-Theme aus Teil Eins wurde übernommen, genauso wie der herrliche Zeichentrick-Stil des Vorspanns. Und als der Erzähler den neuen George-Darsteller Christopher Showerman fragt, wer er denn sei, antwortet ihm George, auf selbstironische Art und Weise, "Ich bin der neue George, da der alte George dem Studio zu teuer war". Man könnte also meinen, der Streifen zieht sich danach hinter einander weg, selbst und Disney durch den Kakao, doch das tut er nicht. Bald stellt sich die übliche Albernheit ein, die man schon aus dem Vorgänger kennt.
Doch wo man bei Teil 1 noch wirklich über die geballte Ladung Schwachsinn lachen konnte, so kann man sich hier durchgehend höchstens noch ein Schmunzeln abringen. Neue Ideen gibt es kaum, alle Gags wirken wie billig aus dem ersten Film kopiert. Noch immer tut sich George aller 5 Sekunden weh und die Produzenten denken, dass man noch immer darüber lacht, nur weil es in Teil 1 so prächtig geklappt hatte. Alles war mittlerweile schon X-Mal da und ist irgendwo einfach nicht mehr richtig witzig. Der Stil war zwar so, wie nach dem Fraser-Film erwartet, aber ein paar neuere Gags hätten echt nicht geschadet. Nur über einige der frechen Kommentare des Erzählers kann man sich noch kringeln und das durchgeknallte, total abgefahrene Finale ist auch mal mehr als einen Schmunzler gut, aber sonst...!
Zudem ist auch die ganze Inszenierung überaus billig geraten, selbst für eine Direct-To-Video-Produktion. Viele der Tiere, die im Dschungel so umher laufen, sind nicht mehr echt, sondern wurden billig am Computer erstellt. Die Umwelt, sprich sowohl die Darsteller als auch die wenigen echten Tiere, agiert zudem überhaupt nicht mit diesen Pixel-Tieren, wodurch das Ganze mehr als gewollt wirkt. Die Menschen in den Gorillakostümen sind dagegen weit weniger nervig, auch wenn sie bei weitem nicht so gut aussehen, wie wie im ersten Teil.
Und auch die Darsteller sind ein Grund dafür, dass das Ganze weit unter dem Charme des Original bleibt. Christopher Showerman ist als neuer George einfach nur beknackt und kann Brendan Fraser in keiner Szene das Wasser reichen. Julie Benz, die hier, in die Rolle als Ursula, probiert, Leslie Mann Paroli zu bieten, ist ebenfalls eher dürftig als würdig und Christina Pickles, als böse Stiefmutter Beatrice, nervt wie nur selten jemand zuvor. Einzig und allein Thomas Haden Church, der einzige Darsteller der aus Teil 1 übrig geblieben ist, kann als fieser und total dämlicher Lyle wieder für Spaß sorgen. Und John Cleese, der dem Affen Ape erneut seine Stimme leiht, stellt noch den besten Part im ganzen Treiben da!
Fazit: Zwar genauso albern wie Brendan Frasers Durchbruchsfilm, kann dieser billiger Videonachklapp leider in keinster Weise mehr für ordentliche Unterhaltung sorgen, sondern nervt nur mit seinen kopierten, abgelatschten Gags und einer Inszenierung unter Low-Budget-Niveau. Zudem durch und durch enttäuschende Darsteller und Computer-Tricks der billigsten Sorte. Für einen verregneten Nachmittag mit den Kindern oder kleineren Geschwistern zwar durchaus noch geeignet (denn die lachen ja wirklich über alles;)), aber für einen gelungen Comedy-Abend sollte man lieber zum überaus gelungenen Original greifen! Da hat man wesentlich mehr davon!
Wertung: 4/10