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CARRIE Teil 2 - wer hätte das gedacht!? Besonders nachdem die namensgebende "Carrie" im Brian-De-Palma-Film am Ende unter der Erde landete. Egal. Genau aus diesem Grund heißt die Protagonistin in der Fortsetzung eben auch nicht Carrie, sondern Rachel und ist, wie sich erst im Verlauf des Films herausstellt, Carries Stiefschwester - gleicher Vater, andere Mutter. Letztere ist aber beinahe genau so bekloppt wie die bibeltreue Fundamentalistin aus dem Original, nur dass die neue Mama in einer Nervenheilanstalt namens "Arkham" einsitzt - H.P. Lovecraft und Batman lassen grüßen.

Wie im Original ist Carrie... äh, Rachel eine Außenseiterin, ein Mauerblümchen, hört Nine Inch Nails und Marilyn Manson und wird an ihrer Highschool von einer In-Clique aus Footballspielern und Cheerleadern transaliert. Es folgen herbe Schicksalsschläge: Erst springt ihre einzige Freundin aus Liebeskummer vom Schuldach (ein Football-Heini hat ihr aus Jux das Herz gebrochen), dann wird ihr Hund überfahren. Immer wenn sich Rachel aufregt, erwachen ihre telekinetische Fähigkeiten. Löffel wackelt, Tassen verrutschen und die Optik weicht einer Schwarzweiß-Perspektive. Ein bekanntes Gesicht aus dem alten CARRIE erkennt, was in Rachel schlummert. Es handelt sich um Sue (Amy Irving), Carries beste Freundin und eine der wenigen Überlebenden des De-Palma-Films, welche hier als Rachels Lehrerin auftaucht. Sie will die übersinnlich Begabte in die Klapsmühle stecken und hält ihre Fähigkeit für einen Gendefekt.

Rachels eigentliche Gegenspieler sind aber die Football-Heinis. Diese haben sich ein infantiles Spiel ausgedacht, in dem jedes flachgelegte Girl Punkte bedeutet. Einer der nicht ganz so dämlichen Footballer verliebt sich in Rachel. Sie werden ein Paar. Das kann die In-Clique natürlich nicht auf sich sitzen lassen, dass so ein hässliches Entlein wie Rachel mit einem von ihnen geht. Es folgt eine finale Verlade, in der Rachel auf eine Hausparty gelockt wird und, nein, nicht mit Schweineblut übergossen, sondern das Heftchen mit den Punkten vorgelegt bekommt, in welchem ihr Schwarm dank dem Entjungferungssex mit ihr das Rennen gemacht hat - voll vorpubertär, ey! Rachel brennen jedenfalls die Sicherungen durch und das Finale wird gekrönt durch ein saftiges B-Movie-FX-Schlachtfest mit klaffenden Kehlenschnitten, einer doppleten Schürhakenaufspießung, rotierende CD's, die sich in Teenagerfleisch zwirbeln und einer Harpunenkastration. Im Showdown zeigt der Streifen sein wahres billig-trashiges Gesicht und dem geneigten Slasherfreund geht das Herz auf.

In CARRIE 2 geben sich die abgehalfterten Jungdarsteller die Klinke in die Hand. Neben Zachery Ty Bryan aus HÖR MAL WER DA HÄMMERT (Superkotzbrocken!) und Rachel Blanchard aus der CLUELESS -TV-Serie geben sich auch die AMERICAN PIE-Stars Mena Suvari (STUCK, DAY OF THE DEAD, AMERICAN BEAUTY) und Eddie Kaye Thomas die Ehre. Grundgütiger, was für ein Haufen an Kackbratz'n!

"Manchmal nehmen meine Gedanken die Form eines riesigen Insekts an."

Raider heißt jetzt Twix: (1/2)(-)(-)(-)(-)
Carrie heißt jetzt Rachel: (+)(+)(?)(-)(-)

CARRIE 2 ist ein unterhaltsames B-Horrorfilmchen. Nicht mehr, nicht weniger. Und die Todsünde ein Sequel an einen Klassiker dran zu klatschen, der echt absolut keiner Fortsetzung bedarft hätte, sei ihm mal verziehen.

Fazit:
Ganz nett. Gibt Schlimmeres.

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