Review

Forscher in einer Wüste, umgeben von einem undefinierbaren Monster, das am ehesten mit Ameisen in Verbindung gebracht wird. Da mag einem allen voran „Phase IV“ einfallen oder auch der olle „Formicula“, - eine bollerige Neuverfilmung dessen hätte gewiss mehr Potential zur Unterhaltung geboten als dieses völlig belanglose Mutanten-Einerlei.

Hierzu begibt man sich in die Sandwüste Namibias, in der soeben drei Diamantensucher das Zeitliche segnen, - ausgelöst durch eine zunächst undefinierbare Kreatur.
Kurz darauf werden die völlig entstellten Leichen von einem bunten Suchtrupp, bestehend aus einem Forscher, einem Aufbrausenden, zwei Damen und dem obligatorischen Einheimischen aufgefunden und man kommt dem Geheimnis des merkwürdigen Monsters näher.

Auch wenn die schier endlose Weite der Wüste in Ansätzen Atmosphäre verbreitet und die Einlage eines kleinen Sandsturms recht gekonnt inszeniert wurde, so mangelt es dem sandigen Treiben dennoch an Drive.
Charakterzeichnung findet nahezu keine statt und so soll man mit einem Forscher mitfiebern, den als heldenhafte Eigenschaft einzig sein merkwürdiger Detektor auszeichnet, so etwas wie ein Echolot für alle Himmelsrichtungen.
Richtig spannende Konfrontationen mit dem Vieh bleiben indes weitestgehend aus, - schließlich ist es auch recht undefinierbar, ebenso simpel jedoch fernzuhalten.

Denn da weiß das Drehbuch offenbar von Beginn an nicht so genau, was dieses denn für eine Gattung darstellen soll. Im Kern besteht es offenbar aus Ameisen, die sich Knochen von Lebewesen zu Eigen machen, um durch diese eine neue Gestalt anzunehmen, die ständig variiert. Anfangs sieht es aus wie ein Zottelvieh, später formiert es als Riesenaffe in schwarz mit Fang-Scheren und kann sich zudem wie eine flüssige Verästelung über die Sandoberfläche bewegen.
So richtig erklärt wird dessen Ursprung auch nicht, die Einheimischen nennen das Ungetüm Sandmutter oder auch „Tokolosch“, später gar „Esikulu“, was auch immer das heißen mag.

Was von der Idee her trashig klingt, wurde leider äußerst trocken umgesetzt.
Mal abgesehen von mangelndem Humor auf ganzer Linie, werden oft Spuren verfolgt, ein Nachtlager in Aufruhr versetzt und das Finale in einer still gelegten Mine mit Aufspüren der Mutanten-Königin bringt zumindest noch Hängen am Abgrund, eine Explosion (angedeutet) und einen angeketteten Vorgesetzten (weil der an Mord und nicht an ein Monster glaubt).
Ansonsten kommt durch die Egosicht des uralten Killerviehs in Form von grellroten Streu-Farbfiltern weder Spannung auf, noch handeln die Figuren irgendwie rational, denn anstatt mit einem funktionierenden Fahrzeug zur Station zurück zu fahren, latschen drei Idioten durch die heiße Einöde, ohne eigentlich zu wissen, womit sie es zu tun haben, nur, dass Benzin das Ungetüm für einige Zeit fern hält.

Mal abgesehen von brauchbaren CGI, die das Form verändernde Ameisenvieh recht gut hinbekommen und den für sich nett klingenden Ethno-Melodien, verkommt die Handlung zu einem unausgegorenen Katz und Maus Spiel nach üblichem Tier-Horror-Schema, welches kaum Tempo aufkommen lässt.
Am Ende hat man im Gore-Bereich nur einen abgenagten Arm, im atmosphärischen ein paar okaye Nachtaufnahmen der Wüste, aber im Suspense-Bereich finden sich die auffälligsten Defizite. Von daher gewiss nur ein Filmchen für Nebenher, austauschbarer, nicht schmerzender, noch begeisternder Durchschnitt eben.
5 von 10

Details
Ähnliche Filme