Review

Alkohol zieht müde Betrüger runter


Guillermo Del Toros Version eines seiner liebsten Bücher - „Nightmare Alley“. Schon vor vielen Jahrzehnten ohne Farbe meisterhaft verfilmt, nun recht spektakulär und visuell famos in die Neuzeit gebracht. Mysteriös, zeitlos, bitter. Eine noirische Ballade zwischen Alkohol, Zirkus, Betrug und Lust. Ein wenig Whisky, ein wenig Gift. Garstig und gierig. Viele Möglichkeiten, alles stinkt etwas morbide nach Tod. Sehr viel Style, edelste Bilder. Passt zu Del Toros Sensibilitäten zwischen Horror und Romantik. Ein Jahrmarktangestellter driftet ab in einen gefährlichen Sog als er zwischen Freaks und Femme Fatales die Möglichkeiten zum Durchbruch mit telepathischen Betrügereien sieht… 

Karma is a B*tch! 

Lügen und Leichen. Chemie und Tricks. Schnee, aber nie von gestern. Bradley Cooper auf einem neuen All Time High. Unfassbar wie gut er sein kann. Auch abseitig hochklassigen besetzt. Keinen Deut schwächer als das ebenfalls empfehlenswerte „Original“ aus den 40ern. Beeindruckende Optik, was für Kulissen. Klassischer Score und glamouröses Feeling trotz all seiner massiven Dunkelheit. Grafischer als seine Vorlagen. Tragisch wie eh und je. Voller Geheimnisse und Leichen im Keller. Als Geeks noch etwas ganz anderes waren als heute. Eiskalt und ekelhaft. Vor allem auf menschlicher Ebene. Macht richtig Lust endlich das Buch zu lesen und vielleicht noch schlimmeres Kopfkino als Del Toro zu entwickeln. 

Fazit: zwischen Noir, Alptraum, Märchen und Abstieg in die niedersten menschlichen Schatten - „Nightmare Alley“ ist eine meisterhafte Neuinterpretation der zeitlosen Geschichte unter Del Toros perfekt passender Regie und mit grandiosen Stars! 

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