Fünf jugendliche Tunichtgute haben die Wahl: Entweder ein heruntergekommenes, historisches Gebäude renovieren oder ab in den Jugend-Knast! Alicia, Tyson und die anderen Teenager entscheiden sich logischerweise für Ersteres und machen sich auf, um das Wochenende in dem verfallen Altbau zu verbringen. Die Kids bekommen elektronische Fußfesseln verpasst und unter den strengen Augen ihres Aufsehers Cobb wird die Bude auf Vordermann gebracht. Was man ihnen nicht erzählt hat, ist, dass es sich bei dem besagten Haus um ein ehemals berüchtigtes Bordell handelt und die dort arbeitenden Prostituierten damals schwarze Messen veranstaltet haben, bei denen auch der eine oder andere Freier geopfert wurde. Die hellseherisch begabte Alicia hat zwar bereits in der ersten Nacht unheimliche Visionen der damaligen Ereignisse, kann aber nicht verhindern, dass die Geister der toten Nutten aus dem Jenseits zurückkehren und sich über ihre Freunde her machen... Die unbekannten Darsteller, die billige Video-Fotografie, der dröhnende Metal-Soundtrack und das übliche Maß an Titten und Kunstblut lassen einen "The Evil Force - Böse Mächte" schnell als popeliges Direct-to-DVD-Filmchen identifizieren, welches wohl eindeutig in der Tradition alter Teenager-in-Angst-Streifen der Marke "Night of the Demons" & Co steht, die ja insbesondere in den 80ern Hochkonjunktur hatten... und ganz offensichtlich auch heutzutage noch so manchen Genre-Fan dazu inspirieren, doch mal selbst zur Kamera zu greifen. Merkwürdig mutet in dem Zusammenhang nur an, dass die Low Budget-Filmer auch knappe zwanzig Jahre später wohl immer noch der Meinung gewesen sind, das Publikum mit der immergleichen, jeweils kaum variierten "Geschichte" (falls man der hier präsentierten, nichtigen Ausrede für einen Inhalt denn zugestehen will, eine solche zu sein) abspeisen zu können. Fehlendes Budget ist nämlich keine Entschuldigung für ebenfalls fehlende Ideen und so verwundert es einen nicht, dass sich die Story von James Cottens vorliegendem Schundwerk haargenau nach den vorgefassten Zuschauererwartungen abspult und etwaiige Überraschungen da völlig außen vor bleiben. Selbst den schon früh absehbaren, üblichen Schluss-Gag hat man sich hier nicht verkniffen, was für eine totale, kreative Nulllösung spricht. Ein paar ironische Brechungen und die hippe Einführung der Figuren, von denen jede Einzelne ihren bestimmenden, stereotypen Charakter-Zug per Texteinblendung gleich mitgeliefert bekommt ("The Bitch", "The Goth" etc...) reichen halt nicht aus, um den Zuschauer darüber hinwegzutäuschen, dass man hier doch wieder mal nur völlig ausgelatschte Pfade entlangwandert. Nun ja, zumindest die Gorebauern kommen Body-Count-mäßig in der letzten halben Stunde aber gut auf ihre Kosten, wenn der Cast da auf allerlei blutrünstige Arten um die Ecke gebracht wird, denn da rollen die Köpfe und ein paar Gliedmaßen kommen auch unter die Axt. Relativ peinlich wirken dagegen jene Momente, in denen der "Brotha" der Gruppe mit zwei Knarren in der Gegend rumfuchtelt, die eindeutig aus Plastik sind und man feststellen muss, dass sich die bescheidene Produktion nicht mal Blutpäckchen zum simulieren der Einschusswunden, Platzpatronen für das Mündungsfeuer oder die spätere Nachvertonung der Schüsse leisten konnte... das hat dann nicht mal trashigen Charme, sondern wirkt eher wie besseres Kasperle-Theater. Mein Fazit deshalb: Lieber nochmal eines der originalen Vorbilder aus den 80ern reinziehen!
3/10